Mehr unternehmerische Freiheit für Krippen: Das will ein Vorstoss von FDP, SVP und CVP, welcher der Zürcher Kantonsrat am Montag überwiesen hat.
Es gebe derart viele Vorschriften, dass die Gemeinden diese gar nicht mehr selber prüfen könnten, sagte Astrid Furrer (FDP). «Wir müssen schauen, welche Vorschriften es für eine liebevolle und gute Betreuung der Kinder braucht und welche nicht.» Der Vorstoss will Vorschriften «flexibilisieren und wo möglich ganz abschaffen». Ziel sei es, die unternehmerische Freiheit der Krippen zu stärken und deren Kosten zu senken.
Wir müssen schauen, welche Vorschriften es für eine liebevolle und gute Betreuung der Kinder braucht und welche nicht.
Lockern wollen die Bürgerlichen etwa Vorschriften zu Betreuungsschlüssel, Gruppengrösse und zur Anzahl Räume. Zudem sollen in den Krippen die Anforderungen an das Personal gesenkt werden, sie sollen in Zukunft weniger Qualifikationen benötigen.
«Krippen sind keine Aufbewahrungsorte für Kinder»
Die linken Parteien warnten, dass diese Änderungen auf Kosten der Qualität gingen. «Krippen sind keine Aufbewahrungsorte für Kinder, sondern pädagogisch wichtige Einrichtungen», sagte Judith Stofer (AL). Und die SP befürchtete, dass so die Krippen geschädigt würden. «Wir kaufen hier kein Toilettenpapier oder Teigwaren im Supermarkt, wo man schnell merkt, wenn die Qualität nicht ausreicht», sagte etwa Rafael Steiner (SP). Krippen seien der falsche Ort zum Sparen, fanden SP, Grüne, AL und EVP.
Krippen sind keine Aufbewahrungsorte für Kinder, sondern pädagogisch wichtige Einrichtungen.
Doch am Ende setzten sich die Bürgerlichen mit Unterstützung der GLP durch. Der Vorstoss wurde mit 101 zu 69 Stimmen überwiesen. Die Zürcher Regierung muss nun innert zwei Jahren aufzeigen, welche Vorschriften es für Krippen braucht – und welche nicht.