Insbesondere Abgeordnete der SP Oberwallis und der welschen SVP warfen der Kantonsregierung in der Parlamentsdebatte am Donnerstag «Omertà» vor. Die Regierung und der Feinchemikalienhersteller Lonza hätten früh über das Ausmass der Quecksilberverschmutzung Bescheid gewusst, über das wahre Ausmass aber bewusst geschwiegen.
Die Vorgänger von Staatsrat Melly haben alles andere als einen guten Job gemacht.
Im Februar kam durch verschiedene Medienberichte ans Licht, in welchem Ausmass Angestellte der Visper Fabrik vom Umweltgift betroffen waren.
Wer wann was gewusst hatte und welche Rolle der Kanton im Umweltskandal gespielt habe, müsse vertieft untersucht werden. Die Regierung solle sich zudem bei den Angehörigen der Opfer entschuldigen, so eine weitere Forderung. Der Walliser Bau- und Umweltdirektor Jacques Melly wehrte sich nach Kräften.
Wir haben nichts bewusst verschwiegen und schon gar nicht gelogen.
Er räumte allerdings erneut ein, dass man den historischen Bericht aus «taktischen Gründen» zurückbehalten habe bis zum Abschluss der Verhandlungen mit der Lonza.
Ende des letzten Jahres hatte sich das Unternehmen gemeinsam mit dem Kanton und den Gemeinden Raron und Visp auf den Kostenteiler für die Sanierung geeinigt.