Über 35'000 Einbrüche wurden im vergangenen Jahr polizeilich registriert. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. In der Zeit der Corona-Pandemie haben viele Leute Zeit zu Hause verbracht – entsprechend war auch die Zahl der Einbrüche tiefer.
Zwar ist die Zahl von 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder höher, doch in der langfristigen Entwicklung sinken die Zahlen. 2009 wurden noch fast doppelt so viele Einbrüche gemeldet.
So gehen Einbrecherinnen und Einbrecher vor
Viele Menschen, die regelmässig länger ausser Haus sind, machen sich wohl Gedanken, wie sie sich vor Einbrüchen schützen können. Gerade auch jetzt, wo die Frühlingsferien vor der Tür stehen.
Die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) erklärt in einem Ratgeber, dass viele Einbrüche in privaten Häusern und Wohnungen tagsüber stattfinden. Dann nämlich, wenn die meisten Leute bei der Arbeit sind.
Zum Zutritt verwenden die meisten Einbrecherinnen und Einbrecher kleinere Werkzeuge, zum Beispiel Schraubenzieher. Diese sind unscheinbar und passen in kleine Taschen. Einbrüche finden grösstenteils unbemerkt, schnell und ohne grosses Risiko statt. Die meisten Täterinnen und Täter scheuen die Konfrontation und verlassen den Tatort, sobald jemand in die Nähe kommt.
Präventive Massnahmen gegen Einbrüche
- Eine der offensichtlichsten, aber auch wichtigsten Massnahmen ist es, Türen immer abzuschliessen, auch wenn man nur ganz kurz das Haus oder die Wohnung verlässt.
- Gekippte Fenster sollten, wenn möglich, vermieden werden. Sie können mit wenig Geschick geöffnet werden. Bei Versicherungen gilt ein gekipptes Fenster als «geöffnet».
- Von der SKP werden Mehrpunktverriegelungen für Türen und zusätzliche Sicherungen für Fenster – sogenannte Pilzkopfzapfen – empfohlen. Diese verstärken die Schwachstellen, die sonst von den Einbrechenden ausgenutzt werden.
- Oft wird bei Einbrüchen die Liegenschaft gründlich beobachtet. Wenn der Eindruck erscheint, niemand sei zu Hause, finden vermehrt Einbrüche statt. Deshalb sei es hilfreich, volle Briefkästen möglichst ständig, zum Beispiel von der Nachbarschaft, leeren zu lassen, so die SKP.
Schweizerische Kriminalitätsprävention
Gadgets gegen Einbruch – lohnt es sich?
Ob Zeitschaltuhren, Fernsehsimulatoren oder Mini-Alarmanlagen: Mittlerweile findet man viele technische Vorrichtungen gegen Einbrüche auf dem Markt. Doch solche Gadgets können auch eine falsche Sicherheit geben, denn: «Einbrecher sind nicht blöd.» Dies sagt Roger Grab, Sicherheitsspezialist bei der Stadtpolizei Zürich. Und: «Sie wissen auch, dass es solche Gadgets gibt.» Gerade Kameras haben kaum einen präventiven Nutzen und in der Regel lassen sich Einbrecherinnen und Einbrecher dadurch nicht abschrecken, da sie nur sehr selten identifizierbar sind.
Auch bei Alarmanlagen ist Vorsicht geboten: Ohne durchdachtes Sicherheitskonzept können diese kontraproduktiv sein. Denn ein Fehlalarm mit Polizeieinsatz kann die Besitzerin oder den Besetzer teuer zu stehen kommen, schreibt die SPK.
Trotzdem gibt es technische Vorrichtungen, die durchaus ihren Nutzen haben. Lichtschaltanlagen, mit denen mehrere Räume automatisch und unregelmässig beleuchten werden, können beispielsweise eine sinnvolle Massnahme sein.