Im Januar 2020 hat die aktuelle Innerrhoder Gesundheits- und Sozialdirektorin Antonia Fässler (CVP) ihren Rücktritt auf die diesjährige Landsgemeinde angekündigt. Monika Rüegg Bless wurde in der Folge offiziell von der Arbeitnehmervereinigung Appenzell als ihre Nachfolgerin empfohlen. Ursprünglich sollte die Wahl an der Landsgemeinde stattfinden, aufgrund der Corona-Pandemie wurde diese jedoch das erste Mal überhaupt in Innerrhoden abgesagt und stattdessen am 23. August ein Urnengang angesetzt.
SRF News: Sie kandidieren als Vorsteherin für das Gesundheits- und Sozialdepartment. Damit würden Sie auch ein emotionales und schwieriges Thema erben, den Spital-Neubau. 2018 hat die Landsgemeinde Ja gesagt zum 41-Mio.-Neubau. Sie selber gehörten zu den Kritikern, haben den Kredit abgelehnt. Passt das zusammen?
Monika Rüegg Bless: Ja. Das Volk hat entschieden. Das akzeptiere ich. Für mich war es damals ein Thema der Qualität. Dieses Thema hat man in den vergangenen Jahren und Monaten ganz genau angeschaut. Man hat deshalb auch die Zusammenarbeit mit Appenzell Ausserrhoden gesucht.
Aus wirtschaftlichen Gründen macht der Neubau keinen Sinn. Das jetzige Spital ist defizitär. Wie stehen Sie zu einer engeren Zusammenarbeit in der Ostschweiz?
Die ersten Schritte sind gut. Doch es ist noch ein weiter Weg. Mir persönlich ist es wichtig, dass man miteinander redet und schaut, wo man zusammenarbeiten kann.
Wir sollten miteinander die Gesundheitsversorgung aufgleisen.
Es ist klar: Wir sollten miteinander die Gesundheitsversorgung aufgleisen. Wir sind aufeinander angewiesen.
Würde eine Schliessung des Spitals Appenzell Sinn machen?
Diese Frage kann Ihnen wahrscheinlich niemand beantworten. Es gibt das Ja der Landsgemeinde. Gleichzeitig haben wir eine Entwicklung, die niemandem Freude macht. Im Juni haben wir im Kantonsparlament einen Bericht zu diesem Thema erhalten. Damals haben wir gesagt, jawohl, es läuft nicht wie erhofft. Deshalb wurde eine letzte Frist gesetzt, bis Ende Dezember müssen die Fallzahlen ein gewisses Volumen erreichen. Und auch die Zusammenarbeit muss auf mittel- und langfristigen Beinen stehen, damit wir einen Schritt weiter gehen können.
Das Gespräch führte Michael Ulmann.