Die Spitalregion Fürstenland-Toggenburg schloss im vergangenen Jahr mit einem Verlust von sechs Millionen Franken ab. In diesem Jahr ist ein Minus von 6,7 Millionen budgetiert. Der St. Galler Finanzdirektor Benedikt Würth sagte bereits in der Aprilsession, die Situation der Spitäler sei dramatisch. Der Verwaltungsrat hat Anfang Mai Sofortmassnahmen getroffen und verzichtet unter anderem am Standort Wattwil auf Operationen.
Nun beantragte der Verwaltungsrat der Spitalverbunde im Juli einen «à-fonds-perdu-Beitrag» von 12,7 Millionen Franken für die Jahre 2019 bis 2021
beziehungsweise von 9,7 Millionen Franken für die Jahre 2019 und 2020, teilt die St. Galler Regierung am Donnerstag mit.
Es könne davon ausgegangen werden, dass die Liquidität der Spitalregion mit diesem Beitrag sichergestellt werden kann, bis klar ist, wie es mit den St. Galler Spitälern weitergehen soll.
Medizinische Versorgung akut gefährdet
Die Regierung komme zum Schluss, dass eine Übergangsfinanzierung notwendig und dringlich ist. Ohne die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand sei die medizinische Versorgung an den Spitälern Wattwil und Wil «akut gefährdet». Auch der Präsident der Spitalkommission, Walter Gartmann, unterstreicht die Notwendigkeit eines Darlehens.
Fakt ist: Die Löhne könnten eigentlich bereits nicht mehr bezahlt werden, wenn nicht der Kanton dafür aufkommen würde.
Ein privatwirtschaftliches Unternehmen hätte unter den gegebenen Umständen bereits Konkurs anmelden müssen: «Fakt ist, die Löhne könnten eigentlich bereits nicht mehr bezahlt werden, wenn nicht der Kanton dafür aukommen würde.»
Ende August berät die Spitalkommission den Antrag der Regierung. Danach kommt das Geschäft in die Septembersession des Kantonsrates. Dieser muss dem Darlehen zustimmen, weil die Rückzahlbarkeit nicht gesichert ist.