- Am Spital Wattwil werden ab November keine Operationen mehr durchgeführt, teilt der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen mit.
- Die finanzielle Situation der Spitalregion Fürstenland Toggenburg sei alarmierend.
- Dem Spital Wattwil wird eine unsichere Zukunft attestiert.
Aufgrund der schlechten Prognosen bis Ende 2018 gab der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen für die Spitalregion Fürstenland Toggenburg im August bekannt, dass ein Sanierungsprojekt lanciert wird. Die Spitalregion schloss dann das Jahr mit einem Defizit von rund sechs Millionen Franken.
Die mittelfristige Planung zeige für die nächsten zehn Jahre ebenfalls negative Ergebnisse in einer ähnlichen Grössenordnung, teilt nun der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen mit. Parallel zum Sanierungsprojekt wurden deshalb zusätzliche Massnahmen erarbeitet.
Operationen künftig in Wil
Unter anderem werden in Wattwil ab November 2019 keine Operationen mehr durchgeführt. Der Operationsbereich werde gänzlich in den Spital Wil verlegt. Ausserdem werde die bisher eigenständige Überwachungsstation von vier auf zwei Betten reduziert.
Durch die Massnahmen werden unter anderem die Personalkosten gesenkt. «Etwa zehn bis zwölf Stellen können wir sparen», sagt Felix Sennhauser, Verwaltungsratspräsident der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen.
Regierung verlängert «Denkpause»
Die Spitalregion Fürstenland Toggenburg hat ihren Betrieb nach eigenen Angaben seit Jahren laufend optimiert. Der Handlungsspielraum der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates sei jedoch weitgehend ausgeschöpft. Die Spitalregion sei kaum in der Lage, sich aus eigener Kraft nachhaltig zu sanieren.
Im Sanierungsprojekt seien deshalb «angebotsstrategische und strukturelle» Massnahmen erarbeitet worden, welche nun in das kantonal laufende Projekt «Weiterentwicklung der Strategie der St. Galler Spitalverbunde: Leistungs- und Strukturentwicklung» einfliessen.
Die Regierung des Kantons St. Gallen habe Verständnis für die getroffenen Massnahmen in Wattwil, teilt die St. Galler Staatskanzlei am Mittwoch mit. Die Regierung habe zudem den Anträgen des Verwaltungsrates der Spitalverbunde stattgegeben, dass die Bauunterbrüche an den Standorten Wattwil und Altstätten verlängert werden.
Die Regierung sei der Meinung, dass eine Bautätigkeit mit der zukünftigen Strategie der Standorte einhergeht. Deshalb sei es zweckmässig, die Resultate des derzeit laufenden politischen Prozesses abzuwarten.