- Das Sommerwetter ist gut für die Wasserqualität des Hallwilersees: Weil es seit langer Zeit nicht mehr geregnet hat, sind weniger Nährstoffe im Wasser als sonst.
- Durch den ausbleibenden Regen wurden weniger Düngerrückstände von den Feldern oder Wasser aus Bächen in den See gespült, heisst es bei der Abteilung für Umwelt des Kantons Aargau.
- Für das Seewasser noch besser wäre eine neue Abwasser-Reinigungsanlage. An diesem Projekt arbeiten verschiedene Gemeinden momentan.
- Der Hallwilersee – wie auch der benachbarte Baldeggersee im Kanton Luzern – wird seit über 30 Jahren künstlich belüftet. In den letzten zwei Jahren wurde nur noch Druckluft eingeblasen anstatt Sauerstoff.
«Dem Hallwilersee geht es im Moment nicht so schlecht», sagt Gewässerbiologe Lukas De Ventura. Er ist beim Kanton Aargau zuständig für die Überwachung von Seen und Flüssen. Ein langer, heisser Sommer mit viel Sonnenschein bedeute nicht, dass es dem See grundsätzlich schlecht gehe. Das Algen-Wachstum sei momentan nicht so stark. Man sehe mehrere Meter tief in den See, was nicht immer so gewesen sei in den letzten Jahrzehnten. Und wenig Algen bedeute mehr Sauerstoff im Wasser.
Auch die aktuellsten Messewerte zeigen, dass sich im Seewasser Mitte August weniger Phosphat und mehr Sauerstoff befänden, so De Ventura. Das deute darauf hin, dass in letzter Zeit weniger nährstoffreiches Wasser in den Hallwilersee geflossen sei – also weniger Dünger von umliegenden Feldern oder Wasser aus Bächen.
Die aktuelle Situation sei allerdings nur eine Momentaufnahme, betont Lukas De Ventura von der Abteilung für Umwelt. Nächsten Sommer könne sich die Lage bereits wieder anders präsentieren. Damit sich der Zustand des Hallwilersees langfristig verbessere, bräuchte es weitere Massnahmen.
Weniger Düngen am Ufer und die Belüftung des Sees mit Druckluft – oder bis vor zwei Jahren mit Sauerstoff – reichten dafür nicht aus. Etwa müsste dafür gesorgt werden, dass aus dem benachbarten Baldeggersee im Kanton Luzern weniger nährstoffreiches Wasser in den Hallwilersee fliesst.