Schnell, laut, messerscharf: Wenn sie will, rappt KT Gorique alle an die Wand. An der Weltmeisterschaft im Freestyle-Rap im Jahr 2012 stand sie ganz zuoberst auf dem Podest. Und brach mehrere Rekorde: Sie war die jüngste, die den Wettbewerb je gewonnen hatte, die erste Frau und die erste Schweizerin.
Für die Walliserin ist Freestyle-Rap eine Sportart. Bei dieser Disziplin rappt man über zufällige Beats einen improvisierten Text – und zwar «gegen» eine andere Person: «Man steigt in den Ring und versucht, sich zu verteidigen.»
Rap ist wie ein Boxkampf.
Ums gewinnen ginge es ihr dabei aber nicht primär, so KT Gorique: «Im direkten Vergleich kann man seine eigenen Schwächen erkennen – und dann weiss man, was man noch intensiver trainieren muss.»
Vor einem Konzert schminkt sich KT Gorique eine Kriegsbemalung aufs Gesicht. Das gehört bei ihr zum Auftritt. Ihre Mission auf der Bühne hat sich in den letzten Jahren aber verändert: Früher war sie noch die kompetitive Rapperin, heute geht es ihr viel eher darum, das Publikum mit ihrer Energie anzustecken: «Ich muss die Leute sehen. Ich muss sie spüren. Das sind magische Momente für mich.»