Das Gelände des abgerissenen Hardturm-Stadions ist keine Idylle. Autos rasen vorbei, es gibt keine Bäume, keine Wiese. Trotzdem ist es für Claude Gerzner, Sprecher der Bewegung Schweizer Fahrende der ideale Ort, denn er ist zentrale, Wasser und Strom sind vorhanden.
Die 30 Familien haben diesen Platz aber nicht nur deswegen ausgewählt, sondern auch, weil er bekannt sei. Hier werde man von der Bevölkerung, aber auch von den Politikern wahrgenommen. Und dies sei dringend nötig, wenn man mit seinen Forderungen etwas erreichen wolle: sofort ein provisorischer Durchgangsplatz, ein neuer Winterstandplatz und längerfristig zwei neue Durchgangsplätze im Kanton Zürich.
Die Geduld geht zu Ende
Zürich plant seit längerer Zeit neue Standorte, konkret ist allerdings noch nichts. Für Claude Gerzner sind die ewigen Versprechungen langsam leere Worte: «Das hören wir seit 15 Jahren. Jetzt ist aber langsam Zeit, dass die Behörden sagen könnten, wann sie einen Platz zur Verfügung haben.»
Auf dem Hardturm willkommen
Mit dem Verein Stadionbrache, der für die Zwischennutzung des Areals zuständig ist, haben sich die Fahrenden arrangieren können. Vorläufig dürfen sie bleiben. Und so lange sich keine Anwohner beschweren, schreitet auch die Polizei nicht ein.
Einen ersten politischen Entscheid, wie es vorläufig weitergehen soll, fällt der Zürcher Stadtrat am Mittwoch an seiner wöchentlichen Sitzung.
(marn; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)