Lange sah es so aus, als ob Kaffees und Restaurants wegen der Ansteckungsgefahr noch lange nicht öffnen dürfen. Doch nach der überraschenden Kehrtwende des Bundesrats ist es schon nächsten Montag so weit: Vier Personen pro Tisch und jeder Tisch mit zwei Meter Abstand heisst die neue Grundregel für Beizen. Viele jedoch können ihr Restaurant unter diesen Auflagen ihr Restaurant nicht mehr profitabel betreiben werden.
Die beiden Basler Grossräte Alex Ebi (LDP) und Joel Thüring (SVP) wollten deshalb jetzt den Wirten helfen. Ohne, dass sie sich abgesprochen hätten, hatten die beiden dieselbe Idee: Die Vorschriften fürs Rausstuhlen sollten so stark gelockert werden, damit auch kleinere Beizen wieder profitabel betrieben werden können. Dank zusätzlicher, abstandskonformer Aussenplätze also. «Beizer sollen auf der Allmend mehr Platz einnehmen dürfen», sagt Joel Thüring.
Wirte sind überraschend skeptisch
Bei den Wirten aber rennen die beiden mit ihren Vorstössen überraschenderweise nicht offene Türen ein. Der Grund dafür ist ein Bundesgerichtsurteil. Maurus Ebneter, Präsident des Basler Wirteverbandes, dämpft denn auch die Hoffnungen: Dieses Bundesgerichtsurteil sage nämlich, dass ein Baubewilligungsverfahren durchlaufen müsse, wer Allmendflächen oder auch mehr Fläche beanspruchen wolle.
«Wenn man jetzt unkompliziert entscheiden würde, diese Flächen zu beanspruchen, müsste das ein politischer Entscheid sein, der sich über geltendes Recht hinwegsetzt», sagt Ebneter. Man suche deshalb nach anderen Lösungen im Gespräch mit den Behörden. Wie diese aussehen, will Ebneter noch nicht sagen. Man hoffe aber, dass dieser Weg auch juristisch gangbar sei.