«Alle möchten ihr Restaurant oder ihre Bar öffnen – aber nicht so», sagt Adrian Iten, Barbetreiber in Bern. Zwei Meter Abstand zwischen den Tischen und Schutzmasken im Service, falls der Abstand auch nur kurz nicht eingehalten werden kann – unter diesen Auflagen werde Adrianos Bar & Café zum Take-away.
«Die Leute werden einen Kaffee im Kartonbecher holen und wieder gehen», sagt Barbetreiber Adrian Iten. Maximal drei Leute dürfen ab Montag gleichzeitig das Lokal betreten – es werde ein ganz anderer Betrieb sein als vorher.
Die Bar am 11. Mai nicht wieder zu öffnen, komme aber nicht infrage: «Wir werden dazu gezwungen», sagt Adrian Iten. Und zwar darum: «Wenn wir nicht öffnen, verstossen wir gegen die Auflagen der Kurzarbeit, den Schaden möglichst zu minimieren.» Dann hätte die Bar keinen Anspruch mehr auf Kurzarbeitsentschädigung. «Und dann könnten wir gleich die Bilanz deponieren.»
Anders sieht es im Berner Altstadtrestaurant Lieblings aus: Es wird von einem Verein geführt, in dem alle ehrenamtlich arbeiten. Es fallen keine fixen Lohnkosten an und der Vermieter kam ihnen entgegen.
Das Schutzkonzept umzusetzen, wäre in ihrem kleinen Lokal kaum möglich, sagt Andrina Zaugg. «Und wir haben uns gefragt, was uns ausmacht: Es ist das Beisammensein, die Wohnzimmeratmosphäre.» Darum bleibt das Lieblings vorerst geschlossen.
Drittes Beispiel: Die KG Gastrokultur führt fünf Restaurants in Bern und Köniz. Sie öffnen und das Servicepersonal wird Hygienemasken tragen, sagt Michel Gygax von der Geschäftsleitung.
Vielleicht entsteht eine neue Mode mit den Masken...
«Das ist zwar nicht so sexy – wobei wer weiss?», lacht Gygax. «Vielleicht entsteht ja eine neue Mode...» Im Ernst: Er gehe davon aus, dass die Schutzmasken den Gästen Vertrauen geben können. «Und es macht das Drum-und-dran etwas einfacher.»
Kann es denn überhaupt rentieren, ein Restaurant oder eine Bar mit den Corona-Auflagen zu öffnen? Michel Gygax winkt ab: «Von Rentabilität reden wir vorläufig nicht.»