Collombey-Muraz liegt fast am Genfersee, im untersten Teil des Kantons Wallis. Zwei Gewächshäuser auf einer Fläche von 28 Fussballfeldern möchte die Migros hier bauen. Der Ort sei ideal, sagt Michel Charbonnet, der für das Projekt verantwortlich ist. «Wir können zum Heizen der Gewächshäuser die Abwärme der nahen Kehrichtverbrennungsanlage nützen.»
Das wärmeliebende Gemüse benötigt Temperaturen um 20 Grad – und zwar das ganze Jahr hindurch. Auch viel Sonnenlicht ist fürs Wachsen nötig. «Die Sonne scheint hier sehr häufig», sagt Michel Charbonnet. Niederschlag gibt es in der Region genug, so dass das gesammelte Wasser den Pflanzen zur Verfügung gestellt werden kann. Das grosse ökologische Plus: Es müssten weniger Peperoni importiert werden.
Wenn die Migros die Pläne verwirklicht, wird die Landschaft anders aussehen als heute. Die Gewächshäuser sollen acht Meter hoch sein. Gemeindepräsident Yannick Buttet ist deshalb skeptisch: «Die Gewächshäuser sind mit ihrer grossen Oberfläche nicht sehr ästhetisch.» Und: «Wertvolles Kulturland steht für andere Bauern nicht mehr zur Verfügung.»
Auch die Gemüseproduzenten sind noch nicht überzeugt. Der Direktor des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten, Matija Nuic, stört, dass die Migros nicht nur Peperoni produzieren wollen, sondern auch Tomaten und Gurken – Gemüse, dass schon häufig in der Schweiz angepflanzt werde.