Das grosse Tor ist wieder offen: Ab dem 8. August ist der Park Himmelrych in Bad Zurzach für die Öffentlichkeit zugänglich. Der fast 30'000 Quadratmeter grosse Park mitten in der Gemeinde soll dann wieder Spaziergängerinnen und Spaziergänger anlocken. Jahrelang war der Park geschlossen, die Villa und das Gelände rundherum ein Streitfall.
Eine Skulpturenausstellung unter freiem Himmel soll die Bevölkerung von Bad Zurzach wieder in den Park locken. Vorläufig. Denn die langfristigen Pläne für das Anwesen des ehemaligen Industriellen Jakob Zuberbühler sind noch unklar. Seit letztem Herbst ist bekannt, dass der ehemalige Gemeindeammann Reto S. Fuchs gemeinsam mit einem lokalen Bauunternehmer das Gelände gekauft hat. Vorher gab es ein jahrelanges Seilziehen.
Bis 2009 wurden in der Villa Himmelrych regelmässig kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. Doch dann verkaufte die Besitzerin die Villa und den Park an Investoren. Diese wollten eine grosse Überbauung direkt neben der Villa, mit Ausblick auf den Rhein, realisieren. Das Projekt scheiterte an breitem Widerstand. Jahrelang war der Park geschlossen, die Villa wurde sich selbst überlassen. Sie ist zum Teil baufällig.
Nun wollen Reto S. Fuchs und die neuen Besitzer also neues Leben in die Liegenschaft bringen. «Klar ist, dass der Park für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben soll. Vielleicht auch Keller und Erdgeschoss der Villa, wenn wir dafür einen sinnvollen Zweck finden», sagt Reto S. Fuchs auf einem Rundgang. Klar ist aber auch: Die Besitzer müssen ihre Pläne irgendwie finanzieren können.
«In den oberen Stockwerken könnte man allenfalls Mieteinnahmen realisieren», sagt Fuchs. Und in einem etwas abgelegeneren Teil des Parks könnte auch er sich einen Neubau vorstellen. «Aber nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, sondern passend zum Areal.» Viel mehr verrät er noch nicht.
Es gebe noch kein Konzept, sagt Reto S. Fuchs. Es brauche Zeit. Bis Ende Jahr möchte er erste Ideen sammeln. Auf dem Rundgang skizziert der neue «Schlossherr» (in Bad Zurzach wird die Villa auch Schloss genannt) immer wieder einzelne Ideen. So könnte er sich wieder einen Café-Betrieb vorstellen, wie es ihn bis 2009 im Park gegeben hatte. Vielleicht aber nicht unter den Bäumen, sondern eher mit Blick auf den Rhein, so Fuchs.
Bis die grossen Pläne fertig sind, werden jetzt vorerst Skulpturen in den imposanten Park gesetzt. Sieben Künstlerinnen und Künstler aus der Region präsentieren zum Teil tonnenschwere Skulpturen aus Stahl oder Marmor. Die Freiluft-Ausstellung dauert bis zum 1. Oktober. Der Park soll ab 8. August täglich geöffnet sein. Nachts wird er aus Sicherheitsgründen geschlossen.