Die Freude bei der «Espresso»-Hörerin war gross, als sie vor etwas mehr als einem Jahr einen edlen Verlobungsring geschenkt bekommt. Das Glück wird aber schnell getrübt, denn bereits nach drei Monaten fällt der grosse Stein zum ersten Mal aus der Fassung. Es ist nur der Anfang einer ganzen Odyssee:
Januar 2019: Die Hörerin bekommt von ihrem Verlobten einen mit 14 kleinen und einem grossen Diamanten besetzten Verlobungsring. Der Wert: knapp 4000 Franken.
April 2019: Bei einem gemeinsamen Essen fällt der grosse Diamant zum ersten Mal aus der Fassung. Die Hörerin findet den Stein unter dem Stuhl. Der Juwelier kann sich das nicht erklären, entschuldigt sich und schreibt in einer Mail: «Das hatten wir noch nie, dass der Stein aus der Fassung gefallen ist ohne einen harten Schlag.» Der Ring wird kostenlos repariert.
Mai 2019: Erneut fällt der Stein aus der Fassung, geht aber diesmal verloren. Der Juwelier ersetzt den Diamanten kostenlos und erklärt, er werde den Ring neu fertigen. In der Mail heisst es: «Wir haben für dieses Modell schon eine etwas neuere Variante, bei der die Griffe etwas stärker sind. (…) Ich verspreche dir, dass die neue Variante halten wird. Da leg ich meine Hand ins Feuer.»
September 2019: Nichts als Ärger für das Paar. Der Stein geht zum dritten Mal verloren – und wird wieder ersetzt. Dem Paar reicht es aber, sie wollen den Ring nicht mehr. Der Juwelier schlägt vor, einen neuen Ring herzustellen. Das Paar lehnt dankend ab. Die beiden wollen das Geld zurück.
September 2019: Gemäss dem Paar fällt der Stein noch ein viertes Mal aus der Fassung. Der Juwelier spricht gegenüber «Espresso» im Gegensatz dazu «nur» von drei Vorfällen.
Dezember 2019: Der Juwelier lehnt es ab, dem Paar den vollen Betrag zurückzuerstatten. Lediglich den Materialwert will er zurückzahlen, knapp 1500 Franken für den Goldwert sowie die kleinen und den grossen Brillanten.
Februar 2020: Der Juwelier gibt gegenüber «Espresso» der Hörerin die Schuld, dass der Stein immer wieder aus der Fassung gefallen ist. Das Paar bestreitet dies und erklärt, der Vorwurf von Eigenverschulden sei zu keinem Zeitpunkt Thema gewesen.
März 2020: Termin vor dem Friedensrichter.