Im st. gallischen Wil erwarten die Organisatoren 2500 Menschen für die Feier. Für viele ist das Feuerwerk der Höhpunkt. Das Feuerverbot war darum ein Schock für die Organisatoren.
Das Fest absagen? Dafür war schon zu viel organisiert. Eine Alternative musste her. «Ich überlegte mir, was ist einem Feuerwerk sehr ähnlich ist. So kam ich auf die Laser-Show», sagt Ruedi Schär, Organisator der 1.-August-Feier in Wil.
Ruedi Schär hatte Glück. Er konnte kurzfristig am Wochenende einen Anbieter finden. Bei der Lasershow bleiben will er aber nicht. «Wir werden wieder zurück auf das herkömmliche Feuerwerk gehen», sagt Schär.
Frust bei den Freiwilligen
Mit viel Herzblut haben 15 Freiwillige in zwei Tagen im solothurnischen Selzach das traditionelle Höhenfeuer vorbereitet. Jetzt darf es nicht brennen.
Der leise Frust ist den Freiwilligen ins Gesicht geschrieben. «Für dieses Feuer kommen die Leute hierher. Das ist auch unsere Belohnung am Ende des Festes. Wir sind enttäuscht. Aber wir lassen es lieber so stehen und haben ein schönes Fest, als dass dann etwas passiert», sagt eine Helferin Michelle Ryser.
Gebaut wurde das Kunstwerk schon Ende Juni. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Organisatoren noch nicht geahnt, dass die Behörden ein Feuerverbot aussprechen würden. Der Bau war aber nicht vergebens.
«Wir Organisatoren hoffen, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Feuerverbot aufgehoben wird, den Holzhaufen anzünden dürfen. Und dann haben wir nochmals eine Party hier oben», sagt Simon Schreiber, Präsident vom Chapffest Selzach.
Schaden in Millionenhöhe
Verkehrte Welt beim grössten Schweizer Feuerwerks-Produzenten im luzernischen Neudorf. Jetzt wäre eigentlich die stärkste Umsatzzeit. Aber wegen des Feuerverbots in vielen Teilen der Schweiz kommt eine Lieferung nach der anderen zurück.
«Normalerweise liefern wir um diese Zeit aus. Jetzt müssen wir die Waren zurücknehmen. Letztes Jahr haben wir am 1. August rund 300 Nachbestellungen verarbeitet und jetzt holen wir rund 300 Lieferungen zurück», sagt Daniel Bussmann, Verkaufsleiter der Firma Bugano.
Das einzig Positive: Die Vulkane und Raketen können gelagert werden. Man kann sie auch an Silvester noch brauchen. Der Schaden für den Betrieb ist trotzdem da.
Wir werden aber selbstverständlich mit aller Kraft versuchen, die Arbeitsplätze am Leben zu erhalten.
«Wir werden ein Umsatzverlust in Millionenhöhe haben. Neue Vulkane für den Schweizer Markt können wir nicht produzieren, weil die Lager voll sind und jetzt von den Kunden noch mehr retour kommt. Wir werden aber selbstverständlich mit aller Kraft versuchen, die Arbeitsplätze am Leben zu erhalten», sagt Bussmann.
Mitte August will man bei der Firma Bugano die Lage analysieren. Im schlimmsten Fall müssen die Verantwortliche für einige der 35 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen.
Feuer- und Feuerwerksverbote am 1. August
Rot eingefärbt sind jene Kantone und Gebiete, in denen ein totales Feuerverbot gilt. Hier darf auch kein Feuerwerk gezündet werden. Orange eingefärbt sind jene Gebiete, wo ein Feuer- und Feuerwerksverbot im Wald- oder Waldesnähe gilt.
Einzelne Gemeinden haben aber auch hier ein totales Feuerverbot erlassen. In den grau eingefärbten Gebieten, etwa den Kantonen Genf, Neuenburg und Freiburg haben die Behörden zur Vorsicht aufgerufen.