- Vor 175 Jahren hat die erste Bahnlinie der Schweiz ihren fahrplanmässigen Betrieb aufgenommen – die «Spanisch-Brötli-Bahn» mit der Strecke von Baden (AG) nach Zürich.
- Zum Jubiläum fuhr eine historische Zugkomposition die Strecke erneut ab. Mit an Bord: Bundesrätin Simonetta Sommaruga, SBB-Chef Vincent Ducrot und 150 weitere Ehrengäste.
- Im Anschluss hat in den SBB-Werkstätten in Zürich-Altstetten der offizielle Festakt stattgefunden.
In Baden fuhr der Zug mit den acht historischen Wagen um 16:02 von Gleis 1 ab. Die Fahrt mit der elektrisch angetriebenen Lokomotive «Krokodil» und der Gotthard-Dampflokomotive «Elefant» dauerte rund 45 Minuten.
Dass die «Spanisch-Brötli-Bahn» auch heute noch in aller Munde ist, freute den Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger. «Wir sind in Baden immer noch stolz», sagte der Badener Stadtpräsident Markus Schneider. Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr, betonte, dass der öffentliche Verkehr eine Erfolgsgeschichte sei.
Nach der Ankunft am Zürcher Hauptbahnhof fuhr die Festgemeinde mit einem Nachbau der «Spanisch-Brötli-Bahn» nach Altstetten – und dies trotz dürrebedingtem Feuerverbot in der Stadt Zürich. Für den historischen Kohlezug gab es eine Ausnahmebewilligung.
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Bild 1 von 3Legende: Zum 175-Jahr-Jubiläum des Schweizer Eisenbahnnetzes fährt ein Nachbau der «Spanisch-Brötli-Bahn». Keystone/Alexandra Wey
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Bild 2 von 3Legende: SBB-Chef Vincent Ducrot und Bundesrätin Simonetta Sommaruga bei der Ankunft in Zürich. Keystone/Alexandra Wey
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Bild 3 von 3Legende: Bundesrätin Simonetta Sommaruga auf dem Führerstand der historischen Bahn. Keystone/ Alexandra Wey
Der ÖV sei eine grosse Stärke der Schweiz, sagte Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga bei ihrer Rede in den SBB-Werkstätten. «Unsere Bevölkerung kann sich sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen auf Bahn, Bus, Postauto und Tram verlassen. Darum beneidet man die Schweiz in vielen Ländern.»
Der Krieg in der Ukraine habe auch deutlich gemacht, dass die Bahn zentraler Bestandteil der europäischen Sicherheitsarchitektur sei. «Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat praktisch nur noch die Bahn funktioniert», so die Verkehrsministerin. Die Bahn habe Flüchtlinge an die Landesgrenzen gebracht, Lebensmittel und Hilfsmaterial in die ukrainischen Städte transportiert und sie sorge jetzt dafür, dass ukrainisches Getreide überhaupt noch exportiert werden könne.
Festwochenenden für die Bevölkerung
Auch die breite Bevölkerung soll etwas vom 175-Jahr-Jubiläum haben: Bis Oktober finden noch drei Festwochenenden in mehreren Landesteilen statt. Mittlerweile beteiligen sich über 50 Transportunternehmen an den Feierlichkeiten.