- Basler Spezialeinheiten haben in der Nähe des Euro-Airports 600 Kilogramm Kokain von sehr hohem Reinheitsgrad sichergestellt.
- Die Beschlagnahmung war Teil einer weltweit koordinierten Polizeiaktion gegen ein aus dem Balkan gesteuertes Drogen-Kartell.
- In Europa und Asien wurden insgesamt 16 Personen verhaftet, drei davon durch die Basler Spezialeinheiten.
- Der Zugriff fand bereits im Mai statt und wurde heute durch eine Europol-Mitteilung bekannt.
Die Drogenhändlerbande – Europol spricht von einem Balkan-Kartell – operierte in Europa, Südamerika und Asien. Mehrmals starteten zwischen 2018 in Südamerika Privatflugzeuge mit Kokain an Bord in Richtung Europa. Nach Asien – meist nach Hongkong und Macao – wurden die Drogen per Schiff gebracht.
Verhaftungen in Europa und Hongkong
Seit Anfang 2018 ermittelten die Behörden in der international koordinierten «Operation Familia». Diese wurde von Europol und der US-amerikanischen Drogenbehörde DEA koordiniert. Sie gipfelte in der Verhaftung von insgesamt 16 Personen. Neben den drei in Basel verhafteten Männern fassten die Ermittler acht weitere Verdächtige in Kroatien, Serbien, Tschechien, Slowenien sowie fünf in Hongkong.
Dort stellten die Ermittler auch weitere gut 400 Kilogramm Kokain sicher. Insgesamt beschlagnahmten sie zudem Bargeld im Wert von mehr als zwei Millionen Euro sowie Luxusgüter im Wert von über einer Million.
Kartell-Boss unter den in Basel verhafteten?
Die drei in Basel verhafteten Männer – ein Kroate, ein Tscheche und ein Montenegriner – befinden sich in Untersuchungshaft. Sie seien festgenommen worden, nachdem eine grosse Drogenlieferung über den Euro-Airport nach Basel gekommen sei, sagt Polizeisprecher Peter Gill. Die 600 Kilogramm Kokain hätten sie auf 21 Koffer verteilt in einem Auto bei sich gehabt. Dabei handelt es sich um die grösste jemals in der Schweiz beschlagnahmte Menge.
Einer der in Basel verhafteten könnte laut Europol zu den führenden Köpfen des Kartells gehören. Kroatien hat bereits angekündigt, ein Auslieferungsbegehren für alle drei Verhafteten stellen zu wollen.