- Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zum verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman bekannt. Das erklärte die Gruppe über ihre üblichen Propaganda-Kanäle.
- Die Schweiz verurteilte die Anschläge in Iran. Das Aussendepartement in Bern zeigte sich in einer Mitteilung «bestürzt über die hohe Zahl an Toten und Verletzten».
- Bei dem Anschlag nahe der Grabstätte Soleimanis wurden bei zwei gewaltigen Explosionen 84 Menschen in den Tod gerissen und 284 verletzt.
Zwei Attentäter hätten am Mittwoch anlässlich des Todestags des iranischen Generals Ghassem Soleimani während der Trauerveranstaltungen ihre Sprengstoffgürtel gezündet, hiess es in der Mitteilung des IS.
Zuvor hatten staatliche Medien in Iran berichtet, dass eine der zwei verheerenden Explosionen in Iran durch einen Selbstmordattentäter verursacht worden sei. Dies habe unter anderem die Auswertung von Videoüberwachung ergeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna auf Telegram unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle aus der Stadt Kerman.
Die Hintergründe der zweiten Explosion seien noch nicht abschliessend geklärt. Vermutet wurde auch dort ein Selbstmordanschlag.
Irans Staatsführung verurteilte die Attacke aufs Schärfste, hatte zunächst aber Schuldzuweisungen vermieden. Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei und Präsident Ebrahim Raisi kündigten eine entschiedene Reaktion an. Innenminister Ahmad Wahidi veröffentlichte Erkenntnisse der ersten Ermittlungen, nachdem er die Anschlagsorte besucht hatte. Unter anderem seien die Überreste der beiden Sprengsätze untersucht worden, die im Abstand von 20 Minuten detoniert waren.
Die Beisetzung der Todesopfer soll Freitag sein, auf einem Märtyrerfriedhof. Rund zwei Drittel der Opfer seien inzwischen identifiziert, sagte der Gouverneur der Provinz laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
«Akt des Terrors»
Die EU verurteilte den Anschlag als Akt des Terrors. Es war die tödlichste Attacke in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik.
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die Attacke als «feigen Terroranschlag». Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, hiess es in einer gemeinsamen Stellungnahme des mächtigsten UNO-Gremiums.
Schweiz verurteilt Anschläge
Die Schweiz hatte zuvor die Anschläge in Iran verurteilt. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien», heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf dem Kurznachrichtenportal X. Die Schweiz verurteile «die Anschläge in Kerman aufs Schärfste».