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Ranghoher Hamas-Anführer in Libanon getötet
Aus Tagesschau vom 03.01.2024.
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Explosion in Beirut Hamas-Anführer al-Aruri getötet – das ist bekannt

Hamas-Anführer Saleh al-Aruri wurde in Beirut getötet. Die Hamas gibt Israel die Schuld. Israel relativiert den Vorfall.

Was ist passiert? In der libanesischen Hauptstadt Beirut hat sich am Dienstagabend eine Explosion ereignet. Gemäss Agenturberichten handelte es sich um einen Raketenangriff durch eine Drohne. Dabei soll Saleh al-Aruri, ein führendes Mitglied der islamistischen Hamas, getötet worden sein. Das sagen Vertreter der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Insgesamt seien sieben Menschen beim Angriff umgekommen.

Wer ist al-Aruri? Bei dem getöteten Anführer handelt es sich um den Vize-Leiter des Politbüros der Hamas. Er gilt damit als Nummer zwei in der politischen Führung. Israel sah ihn als Drahtzieher von Anschlägen im Westjordanland. Er galt darum schon länger als mögliches Anschlagsziel. Ausserdem spielte er eine wichtige Rolle in den Beziehungen zwischen der Hamas und der Hisbollah. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah traf er mehrere Male.

Ein Mann spricht in eine Mikrofon.
Legende: Saleh al-Aruri, Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, bei einer Rede in Ägypten im Oktober 2017. Keystone/EPA/MOHAMED HOSSAM

Wer verantwortet den Anschlag? Die genauen Hintergründe sind bislang unklar. Die Hamas gab umgehend Israel die Schuld. Auch der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati machte Israel für den Anschlag verantwortlich. Er sprach von einem «israelischen Verbrechen». Es werde versucht, Libanon in den Krieg hineinzuziehen.

Das sagt Israel: Israel nimmt nicht eindeutig Stellung zum Anschlag. Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, antwortete auf die Frage, ob Israel hinter dem Angriff stecke, lediglich: «Wir sind darauf konzentriert, Hamas zu töten.» Der Sicherheitsberater der israelischen Regierung, Mark Regev, sagte dem US-Fernsehsender MSNBC: «Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, dass dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah.»

Swiss annulliert Flüge nach und von Beirut

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Die Fluggesellschaft Swiss hat Flüge nach und von Beirut am Mittwoch annulliert. Grund ist die Sicherheitslage in der libanesischen Hauptstadt nach dem Anschlag. Betroffen sind die beiden Flüge Zürich – Beirut und Beirut – Zürich.

Swiss versuche, für die betroffenen Passagiere alternative Lösungen zu finden, hiess es in einer Mitteilung. Die nächsten Swiss-Flüge nach und von Beirut sind am Samstag (6. Januar) geplant. Vorgesehen sind weitere Flüge bis 13. Januar, danach bedient Swiss die Strecke während der Wintermonate (bis 22. März) nicht. Swiss beobachte die Sicherheitslage im Nahen Osten weiterhin intensiv und stehe in engem Kontakt mit den lokalen und internationalen Behörden, hiess es weiter.

So reagieren die Feinde Israels: Die libanesische Hisbollah-Miliz kündigte an, dass der Anschlag auf al-Aruri nicht ohne Folgen bleiben werde. Die iranische Regierung, die beide islamistischen Gruppierungen unterstützt, erklärte, der Tod al-Aruris werde nicht nur den Kampf gegen «zionistische Besatzer» im Gazastreifen, sondern auch in der Region neu entfachen.

Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian schrieb zudem auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter): «Die böswilligen Aktivitäten der Terrormaschinerie dieses Regimes (Israel) in anderen Ländern sind eine echte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit». Unterdessen wies die Islamische Republik erneut den Vorwurf zurück, für Angriffe schiitischer Milizen auf US-Stützpunkte in Syrien und im Irak verantwortlich zu sein.

Libanesische Regierung versucht zu beruhigen: Die Regierung in Libanon steht einem Medienbericht zufolge mit der Hisbollah im Kontakt, um sie von einer möglichen Gegenreaktion abzuhalten. Der geschäftsführende Aussenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 am Dienstagabend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um «sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte.» Die nächsten 24 Stunden würden zeigen, ob die Hisbollah reagieren wird oder nicht, so Bou Habib.

«Wir sind sehr besorgt, die Libanesen wollen nicht hineingezogen werden, selbst die Hisbollah möchte nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden.» Nach der Tötung von Saleh al-Aruri hat es aber wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze gegeben.

Macron und UNO-Truppe fordern Zurückhaltung

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Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte die israelische Regierung auf, «jedes eskalierende Verhalten, insbesondere in Libanon, zu vermeiden». Das teilte der Élyséepalast in Paris am Dienstagabend nach einem Telefonat Macrons mit Benny Gantz, dem Minister in Israels Kriegskabinett, Medienberichten zufolge mit. Frankreich werde diese Botschaften der Zurückhaltung weiterhin an alle direkt oder indirekt beteiligten Akteure in dem Gebiet weitergeben, hiess es.

Die UNO-Truppe in Libanon, Unifil, fordert von Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz Zurückhaltung, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Beide Seiten müssten die Waffen an der sogenannten Blauen Linie im Grenzgebiet schweigen lassen, mahnt Unifil-Sprecherin Kandice Ardiel. Eine Eskalation hätte verheerende Folgen für die Menschen auf beiden Seiten der Grenze.

Heute Morgen, 03.01.2024, 06:30 Uhr ; 

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