Die militärische Lage
Seit dem frühen Mittwochmorgen ist eine voraussichtlich sechzigtägige Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz in Kraft. Die israelische Armee meldete die letzten Raketenangriffe auf den Norden des Landes, mehrere Stunden bevor die Waffenruhe um 4 Uhr Ortszeit in Kraft trat.
Laut der zwischen Libanon und Israel geschlossenen Vereinbarung für eine Waffenruhe mit der Hisbollah dürfen nur reguläre libanesische Soldaten oder Sicherheitskräfte im Land Waffen mit sich führen.
Beide Seiten verpflichten sich, die UNO-Resolution 1701 vollständig einzuhalten. Sie ermöglicht es den im Süden des Libanon eingesetzten UNO-Friedenstruppen (Unifil), die reguläre libanesische Armee darin zu unterstützen, das Einsatzgebiet von Waffen und nicht dem libanesischen Staat unterstehenden bewaffneten Kämpfern freizuhalten.
Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel haben im Libanon nach Worten eines Hisbollah-nahen Ministers die Aufräumarbeiten begonnen.
Die libanesische Armee verkündete am Mittwochnachmittag, ihre Truppen würden als Teil der Vereinbarung zur Waffenruhe im Grenzgebiet stationiert werden. Diese sollen sicherstellen, dass Hisbollah-Kämpfer sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen und dort auch bleiben.
Die israelische Armee meldete am Mittwochabend vereinzelte Zwischenfälle, einige Hisbollah-Kämpfer seien von der israelischen Armee getötet worden. Israels Militärsprecher Daniel Hagari warnte zudem libanesische Zivilisten, mit ihrer Rückkehr in den Süden Libanons noch zu warten.
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Bild 1 von 69Legende: Nach der Waffenruhe: Eine Frau geht an einem zerstörten Gebäude in Tyros, Libanon vorbei. REUTERS / Adnan Abidi
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Bild 2 von 69Legende: Im Hintergrund wird über einen Waffenstillstand verhandelt – im Vordergrund ändert sich nichts. Israelische Luftangriffe auf Vororte Beiruts (26.11.2024). REUTERS/Mohamed Azakir
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Bild 3 von 69Legende: Die israelische Luftwaffe hat erneut südliche Vororte von Beirut angegriffen (25.11.2024). Reuters/Adnan Abidi
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Bild 4 von 69Legende: Auch am 25.11.2024 hat die israelische Armee zahlreiche von der Hisbollah im Libanon gestartete Raketen abgeschossen. Herunter stürzende Trümmer führten zu Verletzten und Schäden an Gebäuden. Reuters / Ronen Zvulun
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Bild 5 von 69Legende: Israel berichtet von rund 150 abgefeuerten Raketen durch die Hisbollah-Miliz aus dem Libanon. Es gebe Verletzte. (24.11.2024) Reuters/Ammar Awad
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Bild 6 von 69Legende: Bei einem heftigen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut kamen Medienberichten zufolge mindestens vier Menschen ums Leben. (23.11.2024) Reuters/Mohammed Yassin
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Bild 7 von 69Legende: Die israelische Armee tötet bei einem Angriff am 22.11. in den südlichen Vororten von Beirut mehrere Hisbollah-Kämpfer getötet. Reuters / Mohamed Azakir
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Bild 8 von 69Legende: Palästinenserinnen stehen in Deir al-Balah, Gazastreifen, für Lebensmittel an. (18.11.2024) AP / ABDEL KAREEM HANA
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Bild 9 von 69Legende: Der US-Beauftragte für den Libanon, Amos Hochstein, reiste am 19. November abermals für Gespräche um eine Feuerpause nach Beirut. Noch selten standen die Chancen für einen Waffenstillstand besser. Keystone / Wael Hamzeh
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Bild 10 von 69Legende: Israel hat erneut Luftangriffe auf Ziele in Beirut durchgeführt (18.11.2024). REUTERS/Adnan Abidi
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Bild 11 von 69Legende: Im Gazastreifen sind bis zu 90 Prozent aller Häuser zerstört. Mehr als eine Million Menschen sind innerhalb des Küstenstreifens auf der Flucht. (16.11.2024) Reuters/Davwoud Abu Alkas
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Bild 12 von 69Legende: Israel hat den zweiten Tag in Folge Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Ein Gebäude im Stadtteil Tayouneh explodierte. (15.11.2024) AP Photo/Hassan Ammar
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Bild 13 von 69Legende: Bei israelischen Luftangriffen in südlichen Vororten Beiruts tötet die Armee laut eigenen Angaben hochrangige Hisbollah-Kommandeure der Eliteeinheit Radwan (14.11.2024). Keystone / Hussein Malla
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Bild 14 von 69Legende: Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Baalchmay im Libanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut mindestens acht Menschen getötet worden (12.11.2024). Keystone/AP Photo/Hassan Ammar
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Bild 15 von 69Legende: Ein Lastwagen, der zu einem Hilfskonvoi des Welternährungsprogramms (WFP) gehört, passiert den Grenzübergang Erez an der Grenze zum nördlichen Gazastreifen. (12.11.2024) Keystone/ VASSIL DONEV
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Bild 16 von 69Legende: Die israelischen Angriffe in Mashghara im Libanon und im nördlichen Gazastreifen forderten auch viele Opfer unter Kindern (11.11.2024). Reuters / Maher Abou Taleb
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Bild 17 von 69Legende: Die Trauer bei den Angehörigen ist gross, nachdem die israelische Armee ein Haus in der Gegend von Dschabalia im nördlichen Gazastreifen angegriffen und dabei mehrere Menschen getötet hat. (10.11.2024) imago images/apaimages/Hadi Daoud
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Bild 18 von 69Legende: Bei einem israelischen Angriff in Dschabalia im Norden Gazas sind nach paläslinensischen Angaben 32 Menschen getötet worden Reuters/Hassan Al-Zaanin
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Bild 19 von 69Legende: Nach dem Angriff auf ein Zeltlager in Chan Yunis nehmen Betroffene das Lager in Augenschein. (9.11.2024) Getty Images/Abed Rahim Khatib
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Bild 20 von 69Legende: In Dschabalia kamen erneut Menschen durch israelische Angriffe ums Leben (7.11.2024) imago images/Hasan Alzaanin
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Bild 21 von 69Legende: Eine Person kam im libanesischen Dschijeh durch einen israelischen Angriff ums Leben (5.11.2024). Keystone/EPA/WAEL HAMZEH
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Bild 22 von 69Legende: Grosse Zerstörung in Chan Yunis im südlichen Gazastreifen: Ein Mann sitzt vor einem zerstörten Gebäude (4.11.2024). Reuters/REUTERS/Mohammed Salem TPX
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Bild 23 von 69Legende: Ein libanesischer Zivilschützer auf den Überresten eines Gebäudes nach Luftschlägen in der Stadt Ghazieh. (3.11.2024) Keystone / Epa, Stringer
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Bild 24 von 69Legende: In den frühen Morgenstunden des Samstags hatte das israelische Militär gemeldet, dass drei Raketen aus dem Libanon ins Land eingedrungen waren und Sirenenalarm in Zentral-Israel ausgelöst wurde. (2.11.2024) Keystone/AP/ARIEL SCHALIT
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Bild 25 von 69Legende: Durch israelischen Beschuss auf das Flüchtlingsviertel Nuseirat kamen mehrere Personen ums Leben (1.11.2024). imago images/apaimages/Omar Ashtawy
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Bild 26 von 69Legende: Mindestens elf Luftangriffe haben den Stadtteil Dahieh von Beirut getroffen, wie es aus libanesischen Sicherheitskreisen heisst. Zudem seien bei einem Drohnenangriff im Bezirk Libanonberg mindestens zwei Menschen getötet worden, darunter ein Mitglied der Hisbollah-Miliz. (1.11.2024) Reuters/Ahmad Al-Kerdi
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Bild 27 von 69Legende: Rauch und Flammen nach den israelischen Luftschlägen in Sohmor, im Bekaa-Tal. (30.10.2024) REUTERS / Maher Abou Taleb
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Bild 28 von 69Legende: Der Vormarsch im südlibanesischen Chiyam ist der grösste seit Beginn der israelischen Bodenoffensive vor gut einem Monat. Reuters/Karamallah Daher (30.10.2024)
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Bild 29 von 69Legende: Israels Luftwaffe setzt die Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon fort. Besonders im Fokus stehen dabei die südlichen Vororte der Stadt. (27.10.2024) AP Photo/Hussein Malla
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Bild 30 von 69Legende: Die israelischen Luftangriffe auf den Süden Libanons, hier bei Rmeish, dauern an. (26.10.2024) Reuters/Gonzalo Fuentes
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Bild 31 von 69Legende: Flammen und Rauch steigen von Gebäuden auf, die von israelischen Luftangriffen auf einen südlichen Vorort von Beirut im Libanon getroffen wurden. (23.10.2024) Keystone/AP Photo/Hussein Malla
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Bild 32 von 69Legende: Leute flüchten nach israelischen Raketenangriffen auf Gebäude in einem Beiruter Vorort. (22.10.2024) Keystone/EPA/STR
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Bild 33 von 69Legende: Nach israelischen Luftangriffen auf den Beiruter Vorort Dahija liegen Dokumente der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah, zerstreut am Boden herum. (21.10.2024) AP Photo/Hassan Ammar
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Bild 34 von 69Legende: Der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant hat Truppen an der Grenze zu Libanon besucht. (20.10.2024) Imago/Verteidigungsministerium Israel/Ariel Hermoni
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Bild 35 von 69Legende: Nach einem israelischen Luftangriff steigt Rauch über einem südlichen Vorort Beiruts auf. (19.10.2024) Reuters/Mohamed Azakir
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Bild 36 von 69Legende: Einsatzkräfte in der Nähe des Einschlagorts der Drohne in Caesarea. (19.10.2024) Keystone/AP Photo/Ariel Schalit
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Bild 37 von 69Legende: Zahlreiche Raketen wurden von Libanon aus auf israelisches Territorium abgeschossen. (18.10.2024) Keystone/EPA/Atef Safadi
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Bild 38 von 69Legende: Nach israelischen Angriffen im Süden Libanons suchen Vertriebene in behelfsmässigen Unterkünften Unterschlupf. Reuters/Louisa Gouliamaki
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Bild 39 von 69Legende: Heimatlose Kinder werden von Freiwilligen in der Nähe des Strands in Beirut betreut. (16.10.2024) Reuters/Louisa Gouliamaki
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Bild 40 von 69Legende: Soldaten der Unifil-Friedenstruppen beobachten von einem Stützpunkt in Marwahin aus die Grenzregion zu Israel im Südlibanon. (12.10.2024) Reuters/Thaier Al-Sudani
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Bild 41 von 69Legende: Ein palästinensischer Mann und eine Frau trauern in Chan Yunis im südlichen Gazastreifen um ihre Angehörigen, die bei einem israelischen Angriff getötet wurden. (15.10.2024) Reuters/Hatem Khaled
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Bild 42 von 69Legende: Nach wiederholtem Luftalarm ziehen sich Menschen in Schutzbunker in Tel Aviv zurück. (14.10.2024) Reuters/Violeta Santos Moura
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Bild 43 von 69Legende: Die israelische Armee setzt ihre Bodenoffensive im Südlibanon unvermindert fort. (Bild von israelischen Soldaten auf libanesischem Boden, 13.10.2024) AP Photo/Sam McNeil
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Bild 44 von 69Legende: Tausende Kinder und Familien mussten aufgrund des Nahostkonflikts flüchten. (12.10.2024) Keystone/EPA/Mohammed Saber
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Bild 45 von 69Legende: Die Feindseligkeiten zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah dauern an. Rauch steigt bei Beirut auf. (11.10.2024) Reuters/Joseph Campbell
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Bild 46 von 69Legende: Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut in den vergangenen 24 Stunden 60 Menschen ums Leben gekommen (11.10.2024). Keystone/AP Photo/Hassan Ammar
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Bild 47 von 69Legende: Feuer und Rauch im Zentrum von Beirut (10.10.2024) Reuters/Amr Abdallah Dalsh
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Bild 48 von 69Legende: Israel hat erneut zahlreiche Angriffe auf südliche Vororte Beiruts geflogen (7.10.2024). Imago/Xinhua
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Bild 49 von 69Legende: Zahlreiche Menschen gedachten am Ort des Nova-Musikfestivals der Opfer des Hamas-Massakers (7.10.2024). Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg
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Bild 50 von 69Legende: Zerstörung in Dahiyeh, Beirut. (6.10.2024) Keystone/Bilal Hussein
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Bild 51 von 69Legende: Eine propalästinensische Demonstration in Berlin, wo Tausende für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen und in Libanon aufgerufen haben. Keystone/DPA/Joerg Carstensen
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Bild 52 von 69Legende: Vertriebene mit ihren Habseligkeiten laufen an einem Granatenkrater vorbei in der Nähe des libanesischen Grenzübergangs Masnaa Richtung Syrien. Keystone/EPA/Stringer
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Bild 53 von 69Legende: Bild der Zerstörung aus Libanons Hauptstadt Beirut. (3.10.2024) Imago/Xinhua/Bilal Jawich
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Bild 54 von 69Legende: Angehörige der israelischen Armee inspizieren in Gedera, Israel, eine Schule, die durch iranische Raketen beschädigt wurde. (2.10.2024) Keystone/Abir Sultan
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Bild 55 von 69Legende: Das israelische Iron-Dome-Raketenabwehrsystem hat zahlreiche Raketen abgefangen, hier über Ashkelon. (1.10.2024) Reuters/Amir Cohen
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Bild 56 von 69Legende: Rauch über den Vororten von Beirut: Auch während der Bodenoffensive Israels fliegen auf beiden Seiten Raketen und Drohnen. Reuters/Amr Abdallah Dalsh
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Bild 57 von 69Legende: Israelische Kampfpanzer stehen an der Grenze im Norden des Landes. (30.09.2024) Keystone/AP Photo/Leo Correa
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Bild 58 von 69Legende: Hassan Nasrallah ist durch einen israelischen Angriff in Beirut getötet worden. (Bild von einer Videoschaltung Mitte September) AP Photo/Hassan Ammar
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Bild 59 von 69Legende: Feuerwehrleute löschen ein Feuer, nachdem am 24.9.24 aus Libanon abgefeuerte Geschosse ein Notlager in der Gemeinde Kiryat Shmona in Nordisrael getroffen haben. Keystone/Atef Safadi
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Bild 60 von 69Legende: In Libanon sind an verschiedenen Orten tragbare Funkempfänger explodiert. Dabei sind rund 2750 Menschen verletzt und mehrere getötet worden. (17.9.2024) Keystone/EPA/Wael Hamzeh
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Bild 61 von 69Legende: Bei einem Angriff auf eine Schule im Flüchtlingslager Nuseirat sind nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde 18 Menschen getötet worden. (12.9.2024) Reuters/Mohammed Saber
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Bild 62 von 69Legende: Am 9.9.2024 wäre offiziell Schulbeginn im Gazastreifen. 90 Prozent der Schulen sind zerstört oder dienen als Unterkünfte für Geflüchtete. Reuters/Hatem Kalid
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Bild 63 von 69Legende: Es waren einige der grössten Massenproteste in Israel seit dem Hamas-Massaker im Oktober 2023: die Demonstrationen am 1.9.2024 in Jerusalem für einen Geisel-Deal. Keystone/AP Photo/Ariel Schalit
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Bild 64 von 69Legende: Bei israelischen Angriffen auf Chan Yunis im Süden des Gazastreifens kamen laut Behörden mehrere Menschen ums Leben. (27.8.2024) Keystone/EPA/Haitham Imad
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Bild 65 von 69Legende: Innenansicht der Notaufnahme des Al-Aksa-Spitals, nachdem Patienten gezwungen waren, die Einrichtung zu Fuss, in Rollstühlen oder Spitalbetten zu verlassen. (26.8.2024) Getty Images/Abed Rahim Khatib
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Bild 66 von 69Legende: Ein zerstörtes Haus im Norden Israels: Am Sonntagmorgen griff die Hisbollah Israel unter anderem mit Raketen an. (25.8.2024) Reuters/Ammar Awad
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Bild 67 von 69Legende: Das Kommando des israelischen Militärs verfolgt den Angriff der Hisbollah und die Verteidigungsmassnahmen. (25.8.2024) Reuters/Israel Defense Forces
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Bild 68 von 69Legende: Palästinenser in einem Lager für Vertriebene in Deir al-Balah zwischen behelfsmässigen Unterkünften. (24.8.2024) Imago/apaimages/Omar Ashtawy
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Bild 69 von 69Legende: Viele Palästinenser haben aufgrund der anhaltenden israelischen Angriffe ihre Häuser verlassen und unter schwierigen Bedingungen Zuflucht gesucht. (23.8.2024, Deir al-Balah) Imago/apaimages/Omar Ashtawy
Im Gazastreifen gehen die Kämpfe derweil weiter. Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 17 Palästinenser getötet worden. Zehn Menschen seien bei dem Beschuss eines Schulgebäudes in der Stadt Gaza ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher des Zivilschutzes mit. Sieben weitere seien bei einem Angriff auf ein Wohngebäude in dem Viertel Al-Saitun im Norden des Küstenstreifens getötet worden.
Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten. Das Militär betont stets, es gehe im Gazastreifen gegen die islamistische Terrororganisation Hamas vor und bemühe sich, Zivilisten zu verschonen.
Der Zivilschutz des Gazastreifens hat am Dienstagmorgen den Tod von elf Menschen gemeldet, die bei nächtlichen israelischen Luftangriffen und Beschuss an mehreren Orten im palästinensischen Gebiet ums Leben gekommen sind.
Im äussersten Norden starben sieben Menschen und mehrere weitere wurden bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus in Dschabalia verletzt, wie ein Sprecher des Zivilschutzes der Nachrichtenagentur AFP sagte. Eine weitere Person sei bei einem Luftangriff auf ein Haus in Beit Lahia ums Leben gekommen.
Diplomatie, Verhandlungen und Unterstützung
Mehr als ein Jahr nach Beginn des Kriegs mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das israelische Sicherheitskabinett am Dienstag eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe gebilligt. Netanjahu betonte, man werde hart auf jeden möglichen Verstoss gegen eine Waffenruhevereinbarung durch die Hisbollah reagieren. Die Waffenruhe trat in der Nacht auf Mittwoch um 04:00 Uhr (libanesische Zeit) in Kraft.
US-Präsident Joe Biden begrüsste die Vereinbarung. Ziel sei ein dauerhafter Waffenstillstand. In den kommenden 60 Tagen werde die libanesische Armee wieder vollständigen Besitz über das eigene Territorium ergreifen, die israelische Armee werde sich schrittweise aus dem Süden des Libanons zurückziehen.
Zusammen mit Frankreich wollten die USA bei der Umsetzung des Waffenruhe-Abkommens helfen, sagte Biden weiter. US-Truppen würden jedoch nicht im Südlibanon zur Friedenssicherung verlegt werden. Die USA wollen nun eine Waffenruhe im Gazastreifen zügig angehen, verkündete der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan am Mittwoch.
Auch Katar begrüsste den Waffenstillstand im Libanon. Das katarische Aussenministerium verkündete am Mittwoch, es hoffe auf ein «ähnliches Abkommen» im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.
Nach der Waffenruhe werde man sich auf den Konflikt mit dem Iran konzentrieren können, sagte Netanjahu. Mit einem Ende des Kriegs mit der Hisbollah werde die islamistische Hamas im Gazastreifen isoliert zurückbleiben. Dies könne den Weg zu einer Vereinbarung über die Freilassung von rund 100 Geiseln ebnen.
Der Iran plant seinem Aussenministerium zufolge am 29. November in Genf Atomgespräche mit Deutschland, Grossbritannien und Frankreich. Von anderer Seite gab es zunächst keine Bestätigung dafür.
Geflüchtete, Opfer, Geiseln
Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind laut palästinensischen Angaben 44'282 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. 104'880 Menschen seien demnach durch die Kämpfe verletzt worden (Stand 27.11.24).
Israel hat laut Armeesprecher seit Kriegsbeginn mindestens 17'000 militante Palästinenser im Gazastreifen «eliminiert» (Stand 15.8.2024). Ob die Zahl nur Tötungen umfasst oder auch Festnahmen und Verletzte, bleibt unklar. Angaben, ob es sich ausschliesslich um Hamas-Mitglieder handelt, machte die Armee nicht. Vor Kriegsbeginn schätzte das Militär die Zahl der Hamas-Kämpfer auf 30'000.
Im Libanon sind gemäss Behördenangaben seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der Hisbollah im Oktober 2023 3823 Menschen getötet und 15'859 weitere verletzt worden (Stand 26.11.2024). Unter den Getöteten sind nach Behördenangaben mehr als 220 Minderjährige (Stand 19.11.2024).
Beim Terrorangriff am 7. Oktober 2023 wurden auf israelischer Seite mehr als 1200 Menschen getötet, darunter mindestens 850 Zivilisten. Weitere 250 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Mehr als ein Jahr nach dem Angriff auf Israel hat die Hamas nach israelischer Zählung noch rund 100 Geiseln im Gazastreifen in ihrer Gewalt. Etwa die Hälfte der rund 100 Geiseln seien noch am Leben, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Medienberichten zufolge Anfang Oktober in Jerusalem. Eine offizielle Bestätigung für die genannte Zahl gibt es nicht.
Nach UNO-Angaben sind fast 1.9 Millionen Menschen innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Das sind über 85 Prozent der Bevölkerung. Etwa eine Million Menschen sei in UNO-Einrichtungen im Gazastreifen untergekommen, so eine Mitteilung vom 17. April.