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Abnahmevergütung Vergütung beim Solarstrom hängt vom Wohnort ab

Für Solarstrom erhalten Private nicht überall gleich viel. Nun kauft ein erster Versorger schweizweit Solarstrom ein.

Wer eine Fotovoltaik-Anlage auf seinem Dach betreibt, speist den überschüssigen Strom in das Netz des lokalen Energieversorgers ein und erhält dafür Geld. Wie hoch diese sogenannte Abnahmevergütung ausfällt, hängt jedoch vom Wohnort ab. Einige Energieversorger zahlen im Jahr 2022 nur ca. 5 Rappen pro Kilowattstunde, andere haben im Zuge des Strompreisanstiegs ihre Tarife zwischenzeitlich auf über 40 Rp./kWh angesetzt.

Erster Energieversorger kauft fremd

Bisher konnten Private ihren Solarstrom ausschliesslich an den lokalen Energieversorger verkaufen. Seit Kurzem bietet der Luzerner Energieversorger CKW an, Solarstrom von kleineren Fotovoltaik-Anlagen auch ausserhalb ihres Versorgungsgebietes zu kaufen. Somit haben Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer neu die Möglichkeit, ihren Abnehmer auszuwählen und so ihren Solarstrom teurer zu verkaufen. Ein Wechsel könnte sich für Private lohnen, denn das CKW vergütet nach dem aktuell hohen Referenzmarktpreis des Bundesamtes für Energie (BFE) und zahlt gut 40 Rp./kWh.

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Aus dem Archiv: Wildwuchs bei Vergütung von Solarstrom
aus Espresso vom 11.02.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 36 Sekunden.

Dadurch wolle man Anreize schaffen und den Ausbau von Solarenergie fördern, teilt das Unternehmen mit. Der Marktpreis ist jedoch sehr volatil, ob er nächstes Jahr immer noch so hoch sein wird, ist ungewiss. Trotzdem scheinen viele Private froh über die neue Möglichkeit zu sein. «Wir haben in kurzer Zeit bereits über 600 Anmeldungen», sagt CKW-Geschäftsführer Martin Schwab.

Die Unterschiede sind massiv

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Je nach Wohnort winkt also ein lukratives Geschäft mit den Solarpanels – oder eben nicht. Da es in der Schweiz hunderte Energieversorger gibt, sind die Unterschiede zum Teil innerhalb weniger Kilometer massiv. Ein Beispiel: Eine Fotovoltaik-Anlage in Meiringen speist den überschüssigen Strom in das Netz des Betreibers «Alpen Energie Meiringen» ein und bekommt dafür 5.4 Rappen pro Kilowattstunde. In der Nachbargemeinde Hasliberg ist die BKW für die Energieversorgung zuständig und zahlte im dritten Quartal dieses Jahres 40.3 Rappen pro Kilowattstunde. Mehr als das Siebenfache der Vergütung in Meiringen.

Gesetz ist zu unpräzise

Dass Private nun die Möglichkeit haben, ihren Solarstromabnehmer auszuwählen, befürwortet auch der Fachverband für Sonnenenergie Swissolar. Gleichwohl sei die Situation unbefriedigend: «Diese Unterschiede sind absurd, es braucht eine Änderung im Gesetz», sagt David Stickelberger, Geschäftsführer von Swissolar.

Das Gesetz schreibt vor, dass sich die Vergütung nach den vermiedenen Kosten für die Beschaffung gleichwertiger Elektrizität richten muss. Da die Energieversorger sehr unterschiedliche Beschaffungsstrukturen haben, sei das momentane Gesetz zu unpräzise, sagt Stickelberger.

Karte.
Legende: Die Unterschiede der Vergütungen sind in der Schweiz sind teilweise enorm. SRF

Ständerat hat neues Gesetz verabschiedet

Im September hat die grosse Kammer bereits einer Änderung im Energiegesetz zugestimmt. Neu soll eine schweizweite Untergrenze der Abnahmevergütung gelten, die den Betreiberinnen und Betreibern einer Fotovoltaik-Anlage die Wirtschaftlichkeit garantieren soll. Gleichzeitig soll auch eine Obergrenze eingeführt werden. Tarife von bis zu 40 Rappen werde es deswegen langfristig nicht mehr geben, sagt Stickelberger von Swissolar. «Ich nehme an, die Untergrenze wird irgendwo zwischen 8 und 10 Rappen pro Kilowattstunde liegen».

Die Obergrenze soll gemäss dem Vorschlag beim Doppelten liegen, so Stickelberger. In der Umweltkommission des Nationalrats wird der Vorschlag anfangs 2023 besprochen. Produzentinnen und Produzenten von Solarstrom werden mit den unterschiedlichen Vergütungen noch eine Weile leben müssen – oder sie versuchen, ihren Strom «auswärts» teurer zu verkaufen.

SRF 4 News, 09.11.2022, 18 Uhr

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