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Abstimmung Energiestrategie Stromwirtschaft freut sich über «ersten Schritt»

Der Energiebranche verschafft die Volksabstimmung etwas Klarheit. Doch es bleiben Fragen – und Forderungen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die beiden grossen Stromkonzerne Alpiq und BKW begrüssen das Ja zum Energiegesetz.
  • Die Axpo und die Alpiq fordern nun Sofortmassnahmen, um die Wasserkraft in der Schweiz zu erhalten.
  • Nein zu mehr Subventionen für die Wasserkraft sagen hingegen die Wirtschaftsverbände, die sich gegen das Energiegesetz engagiert hatten.
  • Sie fordern stattdessen, den Strommarkt endlich ganz zu liberalisieren.

Reaktionen: Die beiden grossen Stromkonzerne Alpiq und BKW begrüssen das Ja zum Energiegesetz.«Ich bin erfreut. Wesentliche Fragen sind natürlich noch offen, aber das Volk konnte sich jetzt aussprechen und konnte eine Marschrichtung vorgeben», sagt Suzanne Thoma von der BKW. Unklar sei etwa, wie sichergestellt werden könne, dass es in der Schweiz auch im Winter jederzeit genügend Strom gebe. Auch der Gewerbeverband ist erfreut und sieht das Ergebnis als ersten Schritt hin zu einer Liberalisierung des Strommarkts.

Sofortmassnahmen für Wasserkraft gefordert: Der Stromkonzern Axpo, der sich im Abstimmungskampf nicht klar positioniert hatte, fordert nun umso klarer: Es brauche weitere Schritte, um die Wasserkraft in der Schweiz zu erhalten. Zwar können nun künftig bestehende Wasserkraftwerke finanziell unterstützt werden, wenn sie ihren Strom unter den Produktionskosten verkaufen müssen. Doch diese Marktprämie ist auf fünf Jahre befristet. Das reiche nicht, heisst es auch bei Alpiq. «Das Defizit zwischen den Gestehungskosten und den tiefen Grosshandelspreisen wird nicht gedeckt. Es braucht daher Sofortmassnahmen», sagt Mediensprecherin Sabine Labonte. Wie die aussehen sollen, lässt sie offen.

Nein zu mehr Subventionen für Wasserkraft: Das «Wirtschaftskomitee gegen das Energiegesetz» befürchtet nun unter anderem höhere Stromkosten. «Viele Unternehmen sind in einem schwierigen Umfeld. Nun kommt noch eine Komponente hinzu, die nicht erleichternd wirkt, sondern zusätzliche Kosten verursacht. Das freut keinen Unternehmer», sagt Jean-Philippe Kohl, Vizedirektor vom Verband der Maschinen, Elektro- und Metallindustrie Swissmem. Ihre Forderung deshalb: Die Stromkosten dürften nun nicht überborden, wie das die Befürworter im Abstimmungskampf versprochen hätten.

Energiegesetz

Eidg. Vorlage: Energiegesetz (EnG)

  • JA

    58.2%

    1'321'947 Stimmen

  • NEIN

    41.8%

    949'169 Stimmen

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