Der Kanton Wallis erhält eine neue Verfassung. Eine deutliche Mehrheit der Stimmbevölkerung stimmte für die Initiative.
Totalrevision der Kantonsverfassung
Kanton Wallis: Volksinitiative «Für eine Totalrevision der Verfassung des Kantons Wallis vom 8. März 1907»
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JA
83'502 Stimmen
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NEIN
31'190 Stimmen
Revision durch Grossen Rat
Kanton Wallis: Bei Annahme der Volksinitiative: Totalrevision der Kantonsverfassung durch Grossen Rat
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JA
41'845 Stimmen
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NEIN
67'101 Stimmen
Revision durch Verfassungsrat
Kanton Wallis: Bei Annahme der Volksinitiative: Totalrevision der Kantonsverfassung durch Verfassungsrat
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JA
67'101 Stimmen
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NEIN
41'845 Stimmen
Nach Ansicht des Initiativ-Komitees genügt die aktuelle Kantonsverfassung aus dem Jahr 1907 den heutigen Anforderungen nicht mehr. So fehlten zum Beispiel gewisse Rechte in der Verfassung wie die Chancengleichheit zwischen Mann und Frau, argumentierten die Befürworter.
Das deutliche Resultat überrascht Befürworter und Gegner. Für Gilbert Truffer von der SP Oberwallis ist es «ein sehr gutes Zeichen für den ganzen Kanton». Die Walliserinnen und Walliser hätten gezeigt, dass sie vorwärtsschauen wollten.
Gegen die Totalrevision waren die Walliser SVP und die CVP Unterwallis. Sie führten unter anderem ins Feld, Teilrevisionen wären demokratischer, weil die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über jede Änderung einzeln abstimmen könnten.
Haben die Gegner zu wenig für ihr Anliegen geworben? Man könne immer mehr machen, sagt Franz Ruppen, Parteipräsident der SVP Oberwallis. «Aber das Resultat ist so deutlich, das hätten wir nicht umkehren können.»
Verfassungsrat soll neue Verfassung ausarbeiten
Die Stimmbevölkerung folgte dem Entscheid des Kantonsparlaments: 61,6 Prozent stimmten dafür, dass die neue Verfassung von einem eigens dafür geschaffenen Verfassungsrat ausgearbeitet werden soll. 38,4 Prozent waren der Meinung, dies sei Aufgabe des Parlaments.