Autos im Stau würden mehr CO₂ ausstossen, als wenn sie normal fahren könnten. Zu diesem Schluss kommen neue Berechnungen des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, der sich für den Ausbau der Autobahnen einsetzt. Ein Ausbau würde deshalb dafür sorgen, dass weniger CO₂ ausgestossen würde, so die Argumentation.
Laut Economiesuisse ist der Ausbau der Nationalstrassen auch wegen des Klimawandels wichtig: «Nicht zu investieren, würde die Situation verschlimmern und die externen Kosten des Verkehrs weiter ansteigen lassen. Es verschwinden keine Autos magisch von der Strasse, weil die Infrastruktur verlottert.»
Umstrittene Aussage
Ganz anders sehen dies die Gegner der Vorlage: Mehr Autobahnen führen in ihren Augen zu mehr Verkehr und mehr Verkehr führt zu mehr CO₂-Ausstoss. Die grüne Nationalrätin Franziska Ryser bekämpft deshalb den Autobahnausbau: «Stau führt vielleicht zu mehr Emissionen als der rollende Verkehr, aber am Schluss ist entscheidend, wie viele Autos unterwegs sind. Und der Autobahnausbau führt eben zu mehr Verkehr.»
Mitte-Nationalrat Philipp Bregy kämpft für den Autobahnausbau. Er relativiert aber die Aussage von Economiesuisse und sieht die grösste Bedeutung für die Umwelt eher in der Tatsache, dass immer mehr Elektroautos unterwegs seien. «48'000 Staustunden sind nicht ökologischer als rollender Verkehr, sie generieren Umwegverkehr und reduzieren die Sicherheit auf Nebenstrassen. Ohnehin ist die Ökologisierung des Verkehrs nicht über diese Projekte zu erreichen, sondern über die Elektrifizierung.»
Staustunden nehmen zu
Die Staustunden haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Seit 2021 haben sie sich die Staustunden massiv erhöht und beliefen sich im Jahr 2023 auf 48'807 Stunden. Das sind rund 134 Stunden Stau am Tag. Hauptgrund dafür ist die Verkehrsüberlastung.
Die Frage, ob der Autobahnausbau für mehr oder weniger Verkehr und Stau sorgen wird, dürfte im Abstimmungskampf noch für Diskussionen sorgen.
Die Entscheidung liegt am Schluss beim Stimmvolk. Dieses stimmt am 24. November über den geplanten Ausbau an sechs bekannten Nadelöhren ab.