Wahlkrimi in der Stadt Bern: SP-Herausforderin Marieke Kruit liegt bei den Stapi-Wahlen nach dem 1. Wahlgang klar vorne. Sie holt 46.5 Prozent der Stimmen und distanziert den bisherigen Stadtpräsidenten Alec von Graffenried (GFL) deutlich, der 26.4 Prozent der Stimmen holt. Kruit verpasst das absolute Mehr nur knapp, es kommt wohl zum 2. Wahlgang.
Der Sitz von Graffenrieds wackelt doppelt – der Amtsinhaber muss zuerst die Wiederwahl in die Stadtregierung, den Gemeinderat, schaffen. Diese Ergebnisse werden nach 21 Uhr erwartet.
Marieke Kruit liegt in allen Zählkreisen vorne. Sie ist zufrieden mit dem Ergebnis: «Ich habe versucht, den Puls der Leute zu fühlen. Aber so ein gutes Resultat habe ich nicht erwartet», sagt sie zu SRF. «Ich bin sehr dankbar, dass die Stadtbevölkerung ein so grosses Vertrauen in mich hat», sagt Kruit.
Ich habe versucht, den Puls der Leute zu fühlen.
Alec von Graffenried will sein Resultat erst kommentieren, wenn das Endergebnis der Wahlen vorliegt. Zufrieden zeigt sich GLP-Kandidatin Melanie Mettler. Ob sie zum zweiten Wahlgang im Januar 2025 antritt, ist noch offen. Diese Frage entscheide sie nicht alleine, so Mettler. Der Vorsprung von Kruit sei gross und das sei «ein starkes Zeichen», gibt sie zu bedenken
Vom Mitte-Rechts-Bündnis hat Melanie Mettler (GLP) 17.8 Prozent der Stimmen geholt.
Janosch Weyermann (SVP) holte 9.3 Prozent der Stimmen.
Fliegt der Stapi aus der Stadtregierung?
Noch nicht bekannt sind die Resultate der Gemeinderatswahlen. Dort werden die Karten neu gemischt: Denn die bürgerlichen Parteien SVP und FDP haben sich mit der Mitte, EVP und der GLP zu einem Bündnis zusammengeschlossen.
Damit will Mitte-Rechts nach acht Jahren rot-grünem Powerplay wieder einen zweiten Sitz im Gemeinderat erobern.
Die Ausgangslage ist spannend, da mit Reto Nause (Mitte), Michael Aebersold (SP) und Franziska Teuscher (Grüne) gleich drei Bisherige abtreten.