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Wahlen Stadt Biel Neue Stapi von Biel: «Es ist eine Ehre, die erste Frau zu sein»

Ihre Wahl ist historisch: Noch nie zuvor stand eine Frau an der Spitze der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz.

Der erste Wahlgang am 22. September war knapp – um 102 Stimmen verpasste Glenda Gonzalez Bassi (SP) das absolute Mehr.

Ich bin sehr erleichtert, aber auch müde.
Autor: Glena Gonzalez Bassi Neue Stadtpräsidentin von Biel

Jetzt, im zweiten Anlauf, hat es geklappt: Mit 5848 Stimmen ist die Sozialdemokratin zur ersten Stadtpräsidentin von Biel gewählt worden. Gonzalez Bassi ist 56-jährig, französischsprachig, Mutter und seit 2020 im Bieler Gemeinderat.

Eine Frau in weissem Blazer mit einem roten Blumenstrauss in der Hand.
Legende: Seit 2020 in der Bieler Stadtregierung: Glenda Gonzalez Bassi. Die SP-Politikerin ist als Kind mit ihrer Familie aus Chile geflüchtet. Sie leitete bisher die Direktion für Bildung, Kultur und Sport. Keystone/Peter Klaunzer

«Ich bin sehr erleichtert, aber auch müde», sagt sie nach der Resultatverkündung gegenüber Radio SRF. Es sei ein langer Wahlkampf gewesen. «Doch ich habe sehr viel Unterstützung erfahren.»

SP führt Tradition fort

Mit Gonzalez Bassi konnte die SP das Stadtpräsidium in den eigenen Reihen behalten. Die Sozialdemokratin wird Anfang 2025 die Nachfolge von Erich Fehr antreten. Das Amt des Stadtpräsidenten war in den letzten 50 Jahren ununterbrochen in sozialdemokratischen Händen.

Die zweite Kandidatin, Natasha Pittet von der französischsprachigen FDP, galt deshalb von Anfang an eher als Aussenseiterin.

Glenda Gonzalez Bassi (rechts) reicht Natasha Pittet die Hand.
Legende: Keine polarisierende Wahl: Glenda Gonzalez Bassi (rechts) und Natasha Pittet sind sich in vielem ähnlich. Keystone/Peter Klaunzer

Dennoch erhielt sie beim ersten Wahlgang 45 Prozent der Stimmen. Jetzt, im zweiten Wahlgang, erreichte sie 5640 Stimmen – also nur 208 Stimmen weniger als Gonzalez Bassi.

Weitere Zusammenarbeit ist «kein Problem»

Gonzalez Bassi zeigte sich wenig überrascht über das Kopf-an-Kopf-Rennen: «Ich wusste immer, dass es knapp werden würde, aber was mich wirklich erstaunt, ist, dass 270 leere Stimmzettel eingegangen sind». Offenbar hätten sich viele Leute nicht entscheiden können.

Ich bin etwas enttäuscht und frage mich, was ich hätte besser machen können.
Autor: Natasha Pittet Zweitplatzierte bei der Stapi-Wahl

Natasha Pittet sagte über ihre Niederlage zu Radio SRF: «Ich bin etwas enttäuscht und frage mich, was ich hätte besser machen können». Gleichzeitig sei sie froh darüber, dass sie 1000 Stimmen mehr erreicht habe als im ersten Wahlgang. Es sei «kein Problem», weiterhin mit Glenda Gonzalez Bassi weiterzuarbeiten.

Abstimmungsstudio, 24.11.2024, 12:09 Uhr ; 

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