In der siebenköpfigen St. Galler Kantonsregierung gibt es zwei Rücktritte: Mit Fredy Fässler (SP, seit 2012) und Stefan Kölliker (SVP, seit 2008) treten zwei erfahrene Exekutivpolitiker bei den kantonalen Gesamterneuerungswahlen vom 3. März 2024 nicht mehr an. Für die Regierungswahl gibt es 13 Kandidaturen, davon sind fünf aktuelle Regierungsmitglieder.
Diese fünf Bisherigen wollen es nochmals wissen
-
Bild 1 von 5. SP-Regierungsrätin Laura Bucher kandidiert für weitere vier Jahre in der St. Galler Regierung. Gewählt wurde sie vor vier Jahren. Die 39-Jährige leitet das Departement des Innern und wohnt mit ihrer Familie in St. Margrethen. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
-
Bild 2 von 5. Auch Mitte-Regierungsrat Bruno Damann aus Gossau stellt sich zur Wiederwahl. Der 67-Jährige ist seit 2016 Regierungsrat. Zuerst war er vier Jahre Volkswirtschaftsdirektor, 2020 übernahm er das Gesundheitsdepartement. Bildquelle: Keystone/Peter Schneider.
-
Bild 3 von 5. Die Mitte-Regierungsrätin Susanne Hartmann leitet seit vier Jahren das Bau- und Umweltdepartement. Die 53-Jährige wohnt in Wil. Vor ihrer Wahl in den Regierungsrat war sie Stadtpräsidentin von Wil. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
-
Bild 4 von 5. FDP-Regierungsrat Marc Mächler kandidiert für eine dritte Amtsdauer. Die ersten vier Jahre war der 53-Jährige Vorsteher des Bau- und Umweltdepartements, 2020 wechselte der Zuzwiler ins Finanzdepartement. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
-
Bild 5 von 5. Der 52-jährige FDP-Regierungsrat Beat Tinner aus Azmoos ist seit 2020 Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements. In der kommenden Legislatur möchte er neue Unternehmen im Kanton ansiedeln, damit St. Gallen punkto Ressourcenstärke zulegen kann. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
Keine Abwahl von Amtierenden
Die fünf bisherigen St. Galler Regierungsräte, die nochmals antreten, dürften die Wiederwahl im ersten Wahlgang problemlos schaffen. In der Vergangenheit ist es im Kanton St. Gallen noch nie vorgekommen, dass amtierende Regierungsräte abgewählt wurden, ohne dass sie gravierende Fehler gemacht hätten. Marc Mächler (FDP), Beat Tinner (FDP), Bruno Damann (die Mitte), Susanne Hartmann (die Mitte) und Laura Bucher (SP) dürften ihre Sitze also verteidigen.
Diese Kandidierenden kämpfen um die beiden freien Sitze
-
Bild 1 von 7. Die 41-jährige Sarah Bösch möchte als Regierungsrätin den Familien eine Stimme geben. Die Parteilose aus Gais (AR) arbeitet in der Stadt St. Gallen als Geschäftsführerin von zwei Kinderkrippen, die sie gegründet hat. Bildquelle: SRF/DAVID LENDI.
-
Bild 2 von 7. Daniel Bosshard (Bildmitte) möchte bei den Wahlen als erster Grüner den Sprung in die St. Galler Regierung schaffen. Der 40-Jährige ist im Kanton Schwyz aufgewachsen, studierte an der ETH Zürich Umweltwissenschaften und wohnt in der Stadt St. Gallen. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
-
Bild 3 von 7. Der Sarganserländer Kantonsrat Christof Hartmann aus Walenstadt will den frei werdenden SVP-Sitz in der St. Galler Regierung verteidigen. Finanz- und Wirtschaftsthemen stehen bei dem 47-Jährigen aus der Bankenbranche an erster Stelle. Bildquelle: zvg.
-
Bild 4 von 7. Im letzten Herbst ist der Präsident von Aufrecht Schweiz, Patrick Jetzer, im Kanton St. Gallen zum ersten Mal politisch in Erscheinung getreten. Damals kandidierte er für National- und Ständerat. Der 53-Jährige ist Edelmetallhändler und wohnt im Bächli (Hemberg). Bildquelle: Keystone/Ennio Leanza.
-
Bild 5 von 7. Kantonsrätin Sarah Noger-Engeler soll für die Grünliberalen einen Sitz in der St. Galler Regierung holen. Die 51-jährige Regierungskandidatin wohnt in Häggenschwil und ist Lehrerin. Bildquelle: SRF/MARTINA BRASSEL.
-
Bild 6 von 7. Bettina Surber soll bei den Regierungsratswahlen für ihre Partei den freien Sitz des zurückgetretenen Fredy Fässler verteidigen. Die 42-jährige Anwältin und Kantonsrätin ist Sozialdemokratin durch und durch und lebt in der Stadt St. Gallen. Bereits ihre Eltern politisierten in der SP. Bildquelle: zvg.
-
Bild 7 von 7. Während der Coronazeit stand Dana Zemp als St. Galler Kantonsärztin medial oft im Fokus. Nun möchte die 54-Jährige aus Mörschwil mitregieren, nachdem sie während zwei Jahrzehnten für drei Kantone im Hintergrund gearbeitet hat. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
Der Kampf um die beiden freien Sitze
Bleiben zwei freie Sitze in der St. Galler Regierung. Um diese kämpfen acht Kandidatinnen und Kandidaten. Die SVP, welche ihren Sitz verteidigen und einen zusätzlichen holen will, tritt mit der ehemaligen St. Galler Kantonsärztin Dana Zemp und Kantonsrat Christof Hartmann an. Die SP will ihren Sitz mit Fraktionschefin Bettina Surber verteidigen.
Ein Wörtchen mitreden wollen auch die Grünen mit Kantonsrat und Kantonalpräsident Daniel Bosshard und die Grünliberalen mit Kantonsrätin Sarah Noger-Engeler. Weitere Kandidaturen sind: Patrick Jetzer (Aufrecht), Sarah Bösch (parteilos) und Alfred Tobler (parteilos). Tobler führt nach eigenen Angaben keinen Wahlkampf.
Zweiter Wahlgang wahrscheinlich
Dass die beiden freien Sitze bereits im ersten Wahlgang besetzt werden, ist bei der Anzahl der Kandidatinnen und Kandidaten unwahrscheinlich. Von ihnen dürfte niemand das absolute Mehr auf Anhieb erreichen.
Ein allfälliger zweiter Wahlgang findet am 14. April statt. Wer dann die besten Karten hat, wird sich zeigen. Je nachdem, welche Parteien nochmals antreten. Es darf zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgegangen werden, dass die SP und die SVP erneut Kandidierende ins Rennen schicken, um ihre Sitze zu verteidigen.