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Wahlen Stadt Frauenfeld 55 Jahre FDP-Stadtpräsidium: SP will das durchbrechen

Nach dem Rücktritt des FDP-Stadtpräsidenten Anders Stockholm greift die SP mit Barbara Dätwyler an. Sie will eine lange FDP-Regentschaft durchbrechen.

In Frauenfeld tritt nach zehn Jahren FDP-Stadtpräsident Anders Stokholm ab. Er kehrt in seinen angestammten Beruf zurück und übernimmt als Pfarrer eine Kirchgemeinde. Seit 1970 ist das Frauenfelder Stadtpräsidium fest in FDP-Hand. Die bürgerliche Führung hat den Thurgauer Kantonshauptort geprägt. Die SP will dies ändern, sie greift mit Vizestadtpräsidentin Barbara Dätwyler an.

Dätwyler ist gelernte Pflegefachfrau und sitzt seit sechs Jahren im Stadtrat. Sie leitet das Departement Gesellschaft und Soziales. Zusätzlich politisiert sie für die SP im Kantonsparlament. Dätwylers Kandidatur wird neben der SP von den Grünen und der EVP unterstützt. Sie kann zudem auf die Unterstützung der Gruppierung CH «Chrampfe und Hirne» zählen – eine Gruppierung, die auch im Frauenfelder Stadtparlament vertreten ist.

Die drei Kandidierenden

Die FDP will das Präsidium mit Claudio Bernold verteidigen. Der gelernte Sportlehrer arbeitet als Schulleiter in einem Frauenfelder Oberstufenschulhaus. Er ist zudem seit 40 Jahren im Schiedsrichterwesen des Fussballs tätig. Bernold wurde von der FDP nominiert, nachdem die beiden bürgerlichen Stadträte eine Kandidatur ausgeschlagen hatten. Claudio Bernolds Kandidatur wird neben der FDP von der SVP, der Mitte und der EDU unterstützt.

Auch Christoph Anneler würde gerne Frauenfelder Stadtpräsident werden. Er war 2021 bis 2024 im Frauenfelder Hochbauamt für die Liegenschaften zuständig. Nach einem familiär bedingten Abstecher nach Rapperswil-Jona kehrt er wieder nach Frauenfeld zurück und würde gerne als Parteiloser der Stadt neue Impulse geben. Anneler war früher SVP-Mitglied. Er wird von keiner Partei unterstützt. Die GLP hat Stimmfreigabe beschlossen.

Das Problem mit den Finanzen

Ein wiederkehrendes Thema in Frauenfeld sind die Finanzen. Mehrmals wurden Budgets abgelehnt, letztes Jahr kam es zu einer Volksabstimmung über das Budget. Würde eine Stadt kein genehmigtes Budget haben, dürften nur gebundene Ausgaben getätigt werden. Die Stadt Frauenfeld steckte in einer verzwickten finanziellen Situation. Deshalb hat Radio SRF die drei Kandidierenden nach ihren Meinungen zum Haushalt gefragt.

Stadtfinanzen Lösung
Christoph Anneler «Der Budgetstopp wird sich bei den Liegenschaften rächen.» Mehr Firmen und Neuzuzüger sollen mehr Steuererträge bringen. Bauland gebe es.
Claudio Bernold «Uns geht das Geld aus». Die Ausgabenseite soll angeschaut, bestehende Projekte hinterfragt werden.
Barbara Dätwyler «Das allgegenwärtige Thema sind halt die Finanzen.» Die vielen Sparmassnahmen sollen jetzt Wirkung entfalten. Schade sei, dass bei einem neuen Projekt nicht die Idee, sondern primär die Finanzen angeschaut würden.

Regionaljournal Ostschweiz, 15.1.2025, 17:30 Uhr ; 

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