Die Stimmbeteiligung an den gestrigen Abstimmungen fiel sehr hoch aus. Sie lag bei den fünf eidgenössischen Vorlagen im Durchschnitt bei 59.3 Prozent. Das ist die fünfthöchste Stimmbeteiligung seit Einführung des Frauenstimmrechts und die zweithöchste der vergangenen fünf Jahre.
Die Abstimmung am Sonntag hat offenbar viele neue Wählerinnen und Wähler mobilisiert. Eine Stimmbeteiligung über 50 Prozent sei interessant, sagt Lukas Golder, Politikwissenschaftler von gfs.bern. «Dann hat es Leute bewegt, die sonst nicht wählen gehen.» Ausserdem waren es viele Vorlagen, die laut Golder unterschiedlichen Leute motivieren konnten. «Es sind immerhin fünf Vorlagen. Dies gab vielleicht noch einen Kick.»
Letztmals höher war die Stimmungsbeteiligung am 28. Februar 2016. Sie lag je nach Vorlage zwischen 62.9 und 63.7 Prozent. Damals wurde unter anderem über die «Durchsetzungsinitiative» der SVP und die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels abgestimmt.