59 Prozent Ja – so hoch wären die Zustimmungswerte der Stimmbürgerinnen und –bürger gewesen, wäre das neue Raumplanungsgesetz schon letzte Woche zur Abstimmung gekommen. 22 Prozent hätten Nein gestimmt, und weitere 19 Prozent waren noch unschlüssig. Dies zeigt die zweite Trendumfrage von gfs.bern im Auftrag der SRG SSR.
Sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Raumplanungsgesetzes konnten seit der ersten Umfrage Mitte Januar zulegen; entsprechend hat die Zahl der Unentschiedenen abgenommen. Allerdings ist die Meinungsbildung bei dieser Vorlage noch am wenigsten weit fortgeschritten. Fast ein Fünftel derjenigen, die am 3. März bestimmt zur Urne gehen wollen, hat noch keinen Abstimmungsentscheid gefasst.
Inzwischen lässt sich allerdings kein Stadt-Land-Konflikt mehr ausmachen, schreibt gfs.bern im Bericht zur Umfrage. In der ersten Befragung Mitte Januar war noch ein Stadt-Land-Gegensatz auszumachen. Geblieben ist dagegen ein deutlicher Unterschied zwischen der Deutsch- und der Westschweiz. Während diesseits des Röstigrabens 63 Prozent bestimmt oder eher für das Gesetz sind, wollen in der Romandie nur 44 Prozent zustimmen. Im Tessin stehen 54 Prozent hinter der Vorlage.
CVP-Anhänger finden Gefallen an Revision
Zwischen den Wählenden der einzelnen Parteien ergeben sich klare Unterschiede. Am grössten ist die Zustimmung am linken Ende des Spektrums, am geringsten fällt sie bei der FDP.Die Liberalen aus. Die Zustimmung zum Raumplanungsgesetz ist seit der ersten Befragung Mitte Januar bei den Anhängern aller Parteien gewachsen.
Am deutlichsten ist der Unterschied bei der CVP. Inzwischen würden 62 Prozent ihrer Anhänger dem Raumplanungsgesetz bestimmt oder eher zustimmen. Bei der ersten Umfrage Mitte Januar lag die Zustimmung bei den CVP-Wählern mit 42 Prozent noch am tiefsten. In der Partei war vor der Parolenfassung ein Richtungsstreit entbrannt. Vor allem das Wallis sprach sich als stark betroffener Kanton mit Vehemenz gegen das revidierte Raumplanungsgesetz aus.
Treten bis zur Abstimmung nicht noch unerwartete Ereignisse ein, dürfte das neue Raumplanungsgesetz vom Volk angenommen werden. Zwar gibt es mit fast einem Fünftel noch viele Unentschlossene. Laut gfs.bern verteilten sich diese bei einem fakultativen Referendum aber in der Regel gleichmässig auf das Ja- und das Nein-Lager.