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«Abstimmungs-Arena»: Hornkuh-Initiative
Aus Arena vom 02.11.2018.
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«Abstimmungs-Arena» Geht es Kühen mit Hörnern besser?

Die Hornkuh-Initiative verlangt, dass Bauern finanziell unterstützt werden, wenn sie Tiere mit Hörnern halten. Aber sind beispielsweise Kühe mit Hörnern überhaupt wünschenswert?

Befürworter der Initiative sind überzeugt: Die Hörner sind wichtig – zum Beispiel für die Kommunikation zwischen Kühen. Mit Horn könnten die Tiere Probleme auf Distanz regeln. «Ohne Horn funktioniert das nicht mehr. Sie müssen näher ran. Sie stossen sich mit dem Schädel in die Seiten», sagt die Tierpsychologin Tamara Fretz.

In der «Abstimmungs-Arena» diskutieren:

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Als Gegner der Initiative begrüsst Mario Grossniklaus in der «Abstimmungs-Arena»:

Für die Initiative treten an:

Weitere Gegner der Initiative:

Kühe ohne Hörner gebe es seit mehreren tausend Jahren, argumentieren die Gegner. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die Natur so eingerichtet hat, dass die Tiere ohne Hörner nicht kommunizieren können», sagt Duri Campell. Er weist zudem darauf hin, dass das Hornlosigkeits-Gen gegenüber dem Gen für Hörner dominant ist.

Martin Schlup hat Kühe, die von Natur aus keine Hörner haben. Sie seien zufrieden. «Ich habe nie Unterschiede in der Kommunikation gesehen», sagt er. Die Gegner der Initiative halten die Hörner für eine unnötige Gefahr. «Kühe wollen in der Herde eine Rangordnung herstellen. Das kann schlimme Verletzungen geben. Wenn sie zum Beispiel mit ihren Hörnern das Euter eines anderen Tieres treffen», sagt Campell. Auch Menschen kämen immer wieder zu Schaden.

Befürworter halten das für übertrieben und weisen darauf hin, dass der Grossteil der Verletzungen von Menschen durch Kühe nicht Hörnern geschuldet sei, sondern dass die Tiere viel häufiger treten oder Menschen an die Wand drücken würden.

Initiative will keinen Zwang

Zudem könnten sich Bauern auch verletzen, ohne dass Tiere im Spiel seien. Etwa wenn sie von Leitern fallen oder Unfälle mit Traktoren hätten. «Natürlich ist jeder Unfall einer zu viel», sagt Armin Capaul. «Aber ich habe einen Kollegen, der im Wald in einen Ast gelaufen ist und jetzt ein Glasauge hat. Deshalb tut man nicht gleich den Wald um.»

Er betont, dass die Initiative auf Freiwilligkeit setze und hornlose Kühe nicht verbiete. Die Initiative sei eine Herzensangelegenheit, sagt Capaul. Er wolle dafür sorgen, dass Kühe mit Hörnern in der Schweiz nicht verschwinden.

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Was die Hornkuh-Initiative verlangt
Aus News-Clip vom 02.11.2018.
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«Kühe ohne Hörner leben besser», gibt sich dagegen Bundesrat Johann Schneider-Ammann überzeugt. Sie dürften im Freilaufstall und auf der Weide frei herumlaufen, da sie sich nicht gegenseitig gefährden würden.

Doch auch die Befürworter der Hornkuh-Initiative argumentieren mit dem Tierwohl. Gemäss einer Studie der Universität Bern über das Schmerzempfinden der Tiere bei der Enthornung verspüren Kühe trotz Narkose und Schmerzmitteln nach der Enthornung Schmerzen und leiden während mindestens drei Wochen an einer Schmerzüberempfindlichkeit.

Hörner werden professionell ausgebrannt

Das stellen die Gegner der Initiative nicht in Frage. Vorwürfe von Brutalität oder gar Verstümmelung der Tiere weisen sie aber deutlich von sich. Das Ausbrennen der Hörner werde professionell und sauber vollzogen. Es sei klar, dass das lokal Schmerzen verursache. Bundesrat Schneider-Ammann vergleicht das mit dem Schmerz, den ein Mensch hat, wenn er sich an etwas sticht.

Duri Campell, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Armin Capaul und Tamara Fretz in der Arena.
Legende: Duri Campell, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Armin Capaul und Tamara Fretz in der Arena. SRF

Es gebe auch Kühe mit Hörnern, die leiden, gibt Duri Campell weiter zu Bedenken. «Nämlich all jene, die schöne Hörner haben. Denen werden Hornführer angelegt.» Wer das Gefühl einer Zahnspange kenne, der könne das nachvollziehen.

Woher soll das Geld kommen?

Letztlich gehe es um eine Geldfrage, stellt Bundesrat Schneider-Ammann fest. «Wollen wir finanziell belohnen, wenn Kühe Hörner haben?» Unklar sei auch, woher das Geld für die Bauern kommen solle. Wenn das Landwirtschaftsbudget im Parlament nicht erhöht würde, müsse man das zusätzliche Geld innerhalb des Budgets kompensieren.

Die Befürworter der Initiative sehen darin kein Problem. «Woher man das Geld nimmt, muss das Parlament regeln. Aber ich bin sicher: Auf 3,7 Milliarden Franken findet man 15 bis 30 Millionen», sagt Silva Semadeni.

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