Zum Inhalt springen
Audio
«Wir hatten keine Alternativen zu den Schimmel-Masken»
Aus SRF 4 News aktuell vom 10.07.2020. Bild: Keystone/sda
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 17 Sekunden.

Alte Bestände Schimmelmasken des Bundes: Das müssen Sie wissen

Darum geht es: Der Bund hat zu Beginn der Coronakrise Hygienemasken verteilt, die mit Schimmel-Pilz befallen waren. Die rund 14 Millionen Masken stammten aus einem alten Bestand aus der Pandemievorsorge des VBS von 2007. Sie wurden am Anfang der Pandemie an die Gesundheitseinrichtungen der Kantone geliefert. Die Masken werden nun zurückgerufen.

Wer ist davon betroffen: Bisher sind Rückmeldungen aus Spitälern in den Kantonen Bern und Thurgau bekannt. Im Thurgau wurden die Masken zum Teil weiterverteilt. Betroffene Bezüger werden im Verlauf der nächsten Woche direkt durch das Amt für Gesundheit kontaktiert. Noch vorhandenes Material aus den potenziell kontaminierten Beständen wird kostenlos ausgetauscht. Dies wird jedoch erst möglich sein, wenn der Kanton die neuen Maskenbestände vom Bund erhalten hat. Nicht betroffen sind Masken aus dem Detailhandel.

Sind gesundheitliche Schäden bekannt: Spitalpersonal in Bern klagte über ein Beissen in den Augen und Atemprobleme. Direkte gesundheitliche Schäden seien aber bisher nicht bekannt, sagt Enea Martinelli, Chefapotheker und Vize-Präsident des Apotheker-Verbandes Pharmasuisse.

Hat der Bund Fehler gemacht: Der Bund habe die Masken wahrscheinlich nicht korrekt gelagert, vermutet Chefapotheker Martinelli. Schimmel lässt meistens darauf schliessen, dass die Masken zu feucht gelagert wurden. Bei einer Luftfeuchtigkeit über 60 oder 70 Prozent kann Schimmel in Lagern auftreten.

Darum wurden abgelaufene Masken verteilt: Der Bund handelte zu Beginn der Krise aus einem Engpass heraus. Als Sofortmassnahme zu Beginn der Coronakrise hatte er verschiedenen Grossverbrauchern und Kantonen Masken zur Verfügung gestellt. «Wir hatten zu Beginn gar keine andere Möglichkeit, weil wir seit Januar keine Masken mehr bestellen konnten», erklärt Martinelli.

Wie werden Masken idealerweise gelagert: Es gibt zwei Problemzonen, so der Chefapotheker. Wenn das Gummiband zu trocken gelagert wird, dann wird es spröde. Wenn Papier wiederum zu feucht gelagert wird, kann es Schimmel ansetzen. Idealerweise lagert man solche Masken mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.

Enea Martinelli

Vorstandsmitglied des Apothekerverbands Pharmasuisse

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Der Interlakner ist Chefapotheker der Spitäler fmi AG und Vorstandsmitglied des Apothekerverbands Pharmasuisse.

SRF 4 News, 10.07.2020, 11:20 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel