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Nathalie Brugger: Vom Krebs zurück an die Alinghi-Spitze
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 30.09.2024. Bild: ZVG/Alinghi Red Bull Racing
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America's Cup in Barcelona Nathalie Brugger: Vom Krebs zurück an die Alinghi-Spitze

Beim America’s Cup ist sie die Chefin des Schweizer Bootes. Den schwierigsten Kampf hat sie bereits hinter sich. Nun will sie wieder angreifen.

Mit drei Olympiateilnahmen ist die Freiburgerin Nathalie Brugger (38) eine der erfolgreichsten Seglerinnen der Schweiz. Angefangen hat sie früh: Bereits mit acht Jahren segelte sie auf dem Neuenburgersee.

Nathalie Brugger Neuenburgersee
Legende: Schon als Kind segelte Nathalie Brugger auf dem Neuenburgersee. Hier posierte sie 2012 in Estavayer-le-Lac. Archiv: Keystone/Gaetan Bally

Mittlerweile ist Brugger auf allen Weltmeeren zu Hause. Ab kommendem Wochenende kämpft sie für das Team Alinghi in Barcelona um den America's Cup der Frauen.

Comeback nach Schock-Diagnose

Ihren schwierigsten Kampf hat sie bereits hinter sich: Vor drei Jahren erhielt sie die Diagnose Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium. «Gerade in meinem Alter hätte ich nie mit so einer Diagnose gerechnet, das war ein Riesenschock», sagt sie.

Racing
Legende: Zurück am Steuer: Ab kommendem Samstag fährt Nathalie Brugger für das Team Alinghi am America's Cup in Barcelona. ZVG/Alinghi Red Bull

Nathalie Brugger musste sich einer Chemotherapie unterziehen: Bestrahlungen alle zwei Wochen, starke Medikamente. «Ich konnte tagelang nur liegen und schlafen. Schon nach ein paar Treppenstufen fühlte ich mich kaputt.»

Plötzlich merkst du: Dein Körper tut nicht mehr, was du willst.
Autor: Nathalie Brugger Seglerin

Als Sportlerin sei es schwer gewesen, umzustellen: «15 Jahre lang hatte man klare Pläne, und das Leben war durchgetaktet. Plötzlich lebt man dann von einem Tag auf den nächsten, manchmal schläft man wenig, manchmal gar nicht. Dein ganzes Leben lang hast du deinen Körper kontrolliert und nun merkst du: Er tut nicht mehr, was du willst», sagt sie.

Brugger Peking
Legende: Egal auf welchem Boot: Segeln ist die grosse Leidenschaft von Nathalie Brugger. Hier ein Bild von den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Keystone/Oliver Hoslet

An Sport war kaum mehr zu denken. Und trotzdem hat sie nicht aufgegeben: Mit ihrem Partner habe sie versucht, irgendwie ein normales Leben zu führen. «Er machte einen 15-Kilometer-Lauf, ich begleitete ihn am E-Roller. Oder wir machten eine Skitour und er zog mich, wenn es nötig war», schreibt sie auf ihrer Alinghi-Webseite.

Inzwischen hat sie ihre Lebensfreude zurück. Und blickt nach vorne.

Das Feuer kam auf dem Genfersee zurück

Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme hat sie sich um einen Platz auf dem Boot des Teams Alinghi für den America’s Cup beworben – und den Job als Skipperin bekommen. Im Jahr 2023 durfte sie für Alinghi an der TF35 Trophy auf dem Genfersee teilnehmen. Dieses Angebot sei für sie wie ein Geschenk gewesen. Es habe ihr geholfen, während der insgesamt 18 Monate dauernden Krebsbehandlung weiterzukämpfen. «Mit ihm kam mein Feuer zurück!»

Der America's Cup ist eine ganz andere Welt als Olympia.
Autor: Nathalie Brugger Seglerin

Nun ist sie beim America's Cup die Chefin an Bord, gibt die Anweisungen und den Kurs vor. «Der America's Cup ist eine ganz andere Welt als die Olympischen Spiele, ich bin sehr gespannt. Es ist ein Traum für jede Seglerin», sagt die in Estavayer-le-Lac aufgewachsene Frau, die auch als Segeltrainerin arbeitet.

Barcelona
Legende: Brugger (links) beim Training in Barcelona. ZVG/Alinghi Red Bull

Die Chemotherapie habe sie Anfang dieses Jahres beenden können, inzwischen fühle sie sich wieder gut, sagt Nathalie Brugger. «Ich bin fit, zumindest den Umständen entsprechend.» Nun muss sie weiterhin alle drei Monate zur Kontrolle. Und hofft, dass der Krebs nie mehr zurückkommt.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 30.9.2024, 6:31 Uhr ; 

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