Arjen und Jamie haben schon beide unangenehme Situationen erlebt. «Aus irgendeinem Grund wurde ich gehänselt. Ein paar Buben kamen zu mir und sagten, ich stinke». Und Jamie erinnert sich: «Weil ich einem anderen Kind geholfen habe, wurde ich blöd angemacht.»
Die zwei Buben trainieren regelmässig mit anderen 11- und 12-Jährigen beim SC Bern. Sie sind im Team der U13. Der Eishockeyclub macht mit im Berner Projekt «Bärestarch».
«Sticheleien gehören beim Sport dazu – gerade bei Kindern», sagt Trainer Andreas Trauffer. «Wer austeilt, sollte auch einstecken können». Doch wo liegen die Grenzen? Nicht allen Jugendlichen ist das klar. Dort will Bettina Feddern von der Fachstelle ansetzen. Mit einem Workshop.
In diesem Workshop lernen die jungen Spieler zum Beispiel in einer Gruppenarbeit, wie wichtig die gute Zusammenarbeit in einem Team ist – im Sport, aber auch andernorts. Die Buben müssen zudem Fragen zu Mobbing und Gewalt beantworten.
Mit diesem Präventionsprojekt setzt die Fachstelle im Sport an. Stellt sich die Frage: Sind junge Sportlerinnen und Sportler besonders anfällig für Mobbing und Gewalt? «Nicht unbedingt», sagt Fachfrau Bettina Feddern. «Weil Sportvereine organisierte Gruppen sind, ist es aber einfacher, hier Prävention zu betreiben.» Über die Vereine könne man die Jugendlichen erreichen.
Sportverein wünscht sich, dass viele mitmachen
Der SCB macht beim Projekt mit, um Vorbild zu sein für andere Vereine. «Wir wollen Vorreiter sein, damit so viele wie möglich bei diesem Projekt mitmachen», sagt der Leiter der Nachwuchsförderung beim SCB, Marc Weber.
Bei den jungen Hockeyspielern fällt das Projekt auf fruchtbaren Boden. «Es werden Leute gemobbt, nur weil sie etwas anders sind. Das ist nicht gut», sagt Arjen. «Gut, haben wir das angeschaut. Nun sollte es allen klar sein.» Sein Teamkollege Jamie ergänzt: «Mobbing und Hänseln gibt es überall.»
* Dieser Text ist im September enstanden, bevor gewisse Kantone, darunter auch der Kanton Bern, den Kontaktsport auch bei den Kindern und Jugendlichen eingeschränkt hat.