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Gewaltpräventionsprogramm «Bärenstark»
Aus Schweiz aktuell vom 05.11.2020.
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Anfang in den Vereinen Bern setzt im Kampf gegen Gewalt unter Kindern im Sport an

Wie lässt sich Gewalt verhindern? Die Stadt Bern hat ein Programm gestartet, um Sportvereine zu beraten.

Arjen und Jamie haben schon beide unangenehme Situationen erlebt. «Aus irgendeinem Grund wurde ich gehänselt. Ein paar Buben kamen zu mir und sagten, ich stinke». Und Jamie erinnert sich: «Weil ich einem anderen Kind geholfen habe, wurde ich blöd angemacht.»

Die zwei Buben trainieren regelmässig mit anderen 11- und 12-Jährigen beim SC Bern. Sie sind im Team der U13. Der Eishockeyclub macht mit im Berner Projekt «Bärestarch».

Das Projekt «Bärestarch»

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Legende: zvg/Stadt Bern

Kinder und Jugendliche sollen keine Gewalt ausüben. Das ist das Ziel des Präventionsprogramms der Fachstelle Radikalisierung und Gewaltprävention der Stadt Bern. Das Programm «Bärestarch» setzt bei den Sportvereinen an, um möglichst viele Kinder zu erreichen. Mit den beiden Vereinen SCB und YB hat das Projekt prominente Partner. Die Vereine erhalten kostenlose Beratung, Unterlagen und Infomaterial, Schulungen und fallbezogene Kriseninterventionen.

«Sticheleien gehören beim Sport dazu – gerade bei Kindern», sagt Trainer Andreas Trauffer. «Wer austeilt, sollte auch einstecken können». Doch wo liegen die Grenzen? Nicht allen Jugendlichen ist das klar. Dort will Bettina Feddern von der Fachstelle ansetzen. Mit einem Workshop.

In diesem Workshop lernen die jungen Spieler zum Beispiel in einer Gruppenarbeit, wie wichtig die gute Zusammenarbeit in einem Team ist – im Sport, aber auch andernorts. Die Buben müssen zudem Fragen zu Mobbing und Gewalt beantworten.

Zwei Eishockeyspieler
Legende: Harter Körpereinsatz gehört beim Eishockey dazu – doch wo sind die Grenzen? Diese sollen die Jugendlichen kennenlernen. Keystone

Mit diesem Präventionsprojekt setzt die Fachstelle im Sport an. Stellt sich die Frage: Sind junge Sportlerinnen und Sportler besonders anfällig für Mobbing und Gewalt? «Nicht unbedingt», sagt Fachfrau Bettina Feddern. «Weil Sportvereine organisierte Gruppen sind, ist es aber einfacher, hier Prävention zu betreiben.» Über die Vereine könne man die Jugendlichen erreichen.

Sportverein wünscht sich, dass viele mitmachen

Der SCB macht beim Projekt mit, um Vorbild zu sein für andere Vereine. «Wir wollen Vorreiter sein, damit so viele wie möglich bei diesem Projekt mitmachen», sagt der Leiter der Nachwuchsförderung beim SCB, Marc Weber.

Bei den jungen Hockeyspielern fällt das Projekt auf fruchtbaren Boden. «Es werden Leute gemobbt, nur weil sie etwas anders sind. Das ist nicht gut», sagt Arjen. «Gut, haben wir das angeschaut. Nun sollte es allen klar sein.» Sein Teamkollege Jamie ergänzt: «Mobbing und Hänseln gibt es überall.»

Auch Zürich hat ein Projekt

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Beim Projekt «Unschlagbar» der Stadtzürcher Fachstelle für Gewaltprävention werden Trainerinnen und Trainer von Sportvereinen geschult. Diese sollen bei Mobbingverdacht und Gewalt adäquat reagieren können. «18‘000 Zürcher Schülererinnen und Schüler sind aktiv in Sportvereinen, deshalb macht es Sinn, dort anzusetzen», sagt Fachstellenleiter Alfred Felix. Das Projekt läuft schon einige Jahre.

Rund 100 Vereine machen mit und sind mit der Fachstelle eine Partnerschaft eingegangen. Das heisst, sie haben einen Vertrag unterschrieben. Die Vereine verpflichten sich, dass die Trainer eine Schulung machen, und das, was propagiert wird, auch wirklich umgesetzt wird. «Noch immer gibt es Anfragen von Vereinen, die mitmachen wollen», sagt der Fachstellenleiter. Die Fachstelle ist aber weniger involviert als auch schon. «Es handelt sich um Hilfe zur Selbsthilfe», so Felix. «Eher selten sind unsere Fachleute vor Ort tätig und müssen intervenieren.»

* Dieser Text ist im September enstanden, bevor gewisse Kantone, darunter auch der Kanton Bern, den Kontaktsport auch bei den Kindern und Jugendlichen eingeschränkt hat.

Schweiz aktuell, 05.11.2020, 19:00 Uhr ; 

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