- Ein Hackerangriff hat die gemeinsame Login-Plattform OneLog zahlreicher Schweizer Medienhäuser lahmgelegt.
- Laut Mitteilung des Verlagshauses Tamedia ist die Anmeldung via OneLog seit Donnerstag nicht mehr möglich.
- OneLog bemühe sich derzeit um eine Lösung und steht nach eigenen Angaben im Kontakt mit den Behörden.
Die Inhalte der Tamedia-Titel sind vorübergehend frei zugänglich und der Zugang zu den E-Papers ist geöffnet, wie es in der Mitteilung von Tamedia hiess. Auch andere betroffene Medienhäuser griffen zu solchen Massnahmen, um sicherzustellen, dass Abonnentinnen und Abonnenten auf alle Inhalte zugreifen können. Erschwert ist aber nicht nur der Zugriff auf Inhalte. Teilweise können auch Artikel nicht wie üblich kommentiert werden, weil diese Möglichkeit ebenfalls an einen Login mittels OneLog geknüpft ist.
Login-Plattform vieler Schweizer Medienhäuser
Der vor etwas mehr als drei Jahren gestartete Dienst OneLog wird laut eigenen Angaben von mehr als 40 Online-Portalen genutzt, darunter diejenigen der grossen Medienhäuser Tamedia, Ringier und SRG.
CH Media und NZZ sind zwar am Gemeinschaftsunternehmen OneLog beteiligt, haben die Login-Lösung aber noch nicht eingeführt und sind somit von den aktuellen Problemen nicht betroffen.
OneLog verwaltet laut Mitteilung einzig die Login-Daten der Nutzerinnen und Nutzer. Weitere Daten seien nach derzeitigem Kenntnisstand weder betroffen noch gefährdet. Man arbeite mit Hochdruck daran, die betroffenen Dienst schnellstmöglich wiederherzustellen und sei auch im Kontakt mit den Behörden.
Nicht der erste Angriff auf Schweizer Medienhäuser
Derzeit nicht öffentlich bekannt ist, welche Art von Cyberangriff auf OneLog verübt wurde. Denkbar wäre, dass die Login-Daten gelöscht oder zwecks eines Erpressungsversuchs verschlüsselt wurden.
Bereits im vergangenen Jahr kam es zu einer gravierenden Hackerattacke auf Schweizer Medienhäuser. Davon betroffen waren NZZ und CH Media. Die unbekannten Hacker veröffentlichten nach einem wohl erfolglosen Erpressungsversuch eine grosse Menge von Dokumenten, die sie bei dem Angriff erbeuteten. Darunter waren auch Daten von Mitarbeitenden und Kunden.