Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden in der Schweiz (Kesb) haben im letzten Jahr nur leicht mehr Personen unterstützt – trotz der Coronakrise. Das zeigen die neuen Zahlen der Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (Kokes). Die Zahlen stiegen bei den Kindern im Vergleich zum Vorjahr zwar um 1.8 Prozent und bei den Erwachsenen um 1.3 Prozent. Über 141'000 Personen brauchten letztes Jahr eine Schutzmassnahme (rund 43'000 Kinder und rund 98'000 Erwachsene).
Beratungen statt Massnahmen
Das entspreche jedoch der langjährigen Entwicklung, unterstreicht Diana Wider, Generalsekretärin der Kokes. Trotz der Pandemie mussten die Behörden nicht mehr Massnahmen anordnen. Zu mehr Meldungen kam es allerdings schon, wie Wider erklärt: «Wir haben Hinweise von einzelnen Regionen, dass sie dort zwar mehr Gefährdungsmeldungen erhalten haben, aber das führt nicht automatisch zu mehr Fällen.»
Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden hätten in vielen Fällen mit Beratungen helfen können und so keine zusätzlichen Massnahmen anordnen müssen. Besondere Unterstützung bieten mussten die Kesb-Stellen beim Besuchsrecht und der Alltagsgestaltung der Kinder.