- Die Auswertungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen, dass im vergangenen Jahr rund sieben Prozent der erwerbstätigen Personen bei der Arbeit verunfallt sind.
- Somit kam es etwa zu gleich vielen Arbeitsunfällen wie bei der letzten entsprechenden Auswertung vor sieben Jahren.
- Die Daten zeigen zudem, dass sich Männer beim Arbeiten häufiger verletzten als Frauen.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die jüngsten Zahlen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) 2020 zu den Arbeitsunfällen des vergangenen Jahres publiziert. Dabei wird ersichtlich, dass gut die Hälfte der verunfallten Personen nach dem Unfall für mindestens einen Tag arbeitsunfähig waren. 22 Prozent blieben länger als zwei Wochen arbeitsunfähig.
Risiko Landwirtschaft und Baugewerbe
Aus den Daten herauszulesen ist auch, dass Männer häufiger Arbeitsunfälle erleiden. Insbesondere bei jungen Arbeitnehmenden und Lernenden sei das Unfallrisiko besonders hoch. Bei den 15- bis 24-Jährigen sei das Risiko, einen Unfall zu haben, etwa doppelt so hoch wie in den älteren Altersgruppen, hält das BFS in seinem Bericht fest.
Über alle Altersklassen gesehen sind das Baugewerbe und die Landwirtschaft die Branchen mit dem höchsten Unfallrisiko. So liegt das Unfallrisiko in der Landwirtschaft bei 18 Prozent, was bedeutet, dass fast jeder fünfte Erwerbstätige mindestens einen Unfall erlitten hat. Mit 16 Prozent ähnlich hoch ist das Unfallrisiko im Baugewerbe.
Demgegenüber liegt das Unfallrisiko in mehreren Wirtschaftsabschnitten bei oder unter vier Prozent. Beispielsweise in den Branchen Öffentliche Verwaltung, in der Erziehung und Unterricht oder in anderen Dienstleistungsbereichen. Das tiefste Unfallrisiko weist derweil das Finanz- und Versicherungswesen mit weniger als zwei Prozent auf.
Gesundheits- und Sozialwesen: ein exponierter Wirtschaftsabschnitt
Der Wirtschaftsabschnitt Gesundheits- und Sozialwesen ist der einzige Abschnitt, in dem ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Personen mindestens drei Risiken für die körperliche Gesundheit und auch mindestens drei Risiken für das psychische Wohlbefinden ausgesetzt ist. Diese überdurchschnittliche Exposition zeigt sich mehrheitlich in acht verschiedenen Risiken:
Das Gesundheits- und Sozialwesen ist am ausgeprägtesten bei den Risiken für das psychische Wohlbefinden. 2020 arbeiteten 15 Prozent aller Erwerbstätigen (7 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen) in diesem Wirtschaftsabschnitt.
Die Beschäftigung steigt seit Jahren kontinuierlich an. Es ist nicht auszuschliessen, dass die in diesem Wirtschaftsabschnitt tätigen Personen eher dazu neigen, Gesundheitsrisiken anzugeben, weil sie für diese Problematik stärker sensibilisiert sind. Dennoch, hält das BFS in ihrem Bericht fest, ist das Niveau der angegebenen Exposition sehr hoch.