Der Bund hat sich mit den Westschweizer Kantonen und Gemeinden auf die Standorte für die geplanten Bundes-Asyl-Zentren geeinigt.
In Boudry im Kanton Neuenburg wird das Verfahrenszentrum mit maximal 480 Plätzen der Region Westschweiz eingerichtet, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilte. Ein Ausreisezentrum mit je 250 Plätzen erhalten Giffers im Kanton Freiburg und Grand-Saconnex im Kanton Genf.
Bei einem ausserordentlichen Anstieg der Asylgesuche kann die Kapazität in Giffers sogar auf 300 Plätze erhöht werden. Einzig für das Genfer Zentrum ist ein Neubau vorgesehen, für die anderen werden bestehende Gebäude angepasst.
Auch in den Kantonen Waadt und Wallis sind Zentren vorgesehen, allerdings werden die genauen Standorte noch diskutiert. Sie sollen «demnächst» bekanntgegeben werden, wie das SEM festhielt. Vorgesehen sind in der Waadt und im Wallis ein drittes Ausreisezentrum und eine als strategische Reserve dienende Anlage.
Wichtiges Element der umstrittenen Asylreform
In der gesamten Schweiz sind 5000 Plätze für Asylsuchende in Bundeszentren vorgesehen, 1280 davon in der Westschweiz. Diese Planung entspricht einer Neustrukturierung des Asylbereichs, auf die sich Bund, Kantone und Gemeinden an zwei Asylkonferenzen 2013 und 2014 geeinigt hatten.
Die Standortkantone von Bundeszentren erhalten vom Bund für ihr Engagement eine Kompensation. So sollen ihnen weniger Asylsuchende im erweiterten Verfahren zugewiesen werden. Die Bundeszentren sind ein wichtiges Element der Asylreform, über die es wegen eines Referendums der SVP am 5. Juni zu einer nationalen Abstimmung kommt.