Wer der Aare entlang durch Bern spaziert oder im Fluss schwimmt, sieht Gelbschwarz: YB-Fans haben in den letzten Wochen praktisch alle Aare-Stägli zwischen dem Eichholz und der Lorraine in den Vereinsfarben bemalt.
Darunter ist auch der denkmalgeschützte Aare-Einstieg beim Schönausteg, die von tausenden Leuten frequentierten Aare-Zugänge im Marzilibad – oder die erst vor wenigen Monaten neu erstellten Flusstreppen beim Eichholz.
Es geht darum, die Stadt immer mehr in Gelbschwarz zu färben und damit den Verein zu repräsentieren.
Hinter der Aktion stecke die aktive Fanszene von YB, die Ostkurve Bern: «Es geht darum, die Stadt immer mehr in Gelbschwarz zu färben und damit den Verein zu repräsentieren», heisst es in einer Mitteilung aus Fankreisen gegenüber SRF. Offiziell hat die Ostkurve keine Stellung genommen.
Stadt reicht Anzeige ein
Die Stadt Bern hat wegen der gelbschwarzen Aare-Stägli Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. «Es gibt keinen YB-Bonus für die Fans», sagt Patric Schädeli, Leiter des Berner Tiefbauamtes.
Bildstrecke: Viele Aare-Stägli sind jetzt gelbschwarz
Wie hoch der Schaden durch die Bemalungen sei, lasse sich noch nicht beziffern. Ein Augenschein vor Ort zeigt: Die Aare-Stägli wurden teils unpräzis bemalt; manche Farbspritzer reichen bis auf die Gehwege entlang der Aare.
Die Stadt entfernt die Bemalungen vorerst nicht. «Wir reagieren nur dann sofort, wenn Graffitis oder Bemalungen sexistische, ehrverletzende oder rassistische Inhalte haben. Oder wenn sie ein Sicherheitsrisiko darstellen. Das ist hier nicht der Fall», so Schädeli weiter.
Es gibt keinen YB-Bonus für die Fans.
Es sei gut möglich, dass die bemalten Treppen bis im Winter oder noch länger bleiben werden.
YB appelliert an Fanszene
Und was sagen die Berner Young Boys zur Aktion ihrer Fans? «Wir freuen uns sehr, dass YB von der Bevölkerung sehr breit unterstützt wird und die Farben Gelbschwarz vielerorts sichtbar sind. Aber wir rufen auch dazu auf, nur legale Aktionen durchzuführen», so YB-Sprecher Albert Staudenmann.
Wir rufen die Fans dazu auf, nur legale Aktionen durchzuführen.
Neben den Aare-Stägli gibt es in Bern unzählige Graffitis mit YB-Symbolen.
Schon länger tragen etliche Trafokasten ein gelbschwarzes Kleid - ebenso hängen in der Stadt viele YB-Fahnen.
Geteilte Meinungen bei der Bevölkerung
Bei den Bernerinnen und Bernern kommt die Aktion unterschiedlich an: «Ich finde es schön, dass die Farben des Stadtvereins präsent sind», sagt ein junger Mann. «Man hätte etwas Schlaueres machen können, als alle Aare-Stägli anzumalen», findet ein anderer.
Einer älteren Frau ist es schlicht egal: «Ob die Stägli rot oder gelbschwarz sind, es stört mich nicht», so die Rentnerin.