Am ersten Tag der ausserordentlichen Session zur Bewältigung der Coronakrise haben National- und Ständerat zahlreiche Entscheide gefällt. Hier eine Übersicht über die Geschäfte und Vorstösse.
Nationalrat
KMU: 40 Milliarden Franken sind zur Sicherung von Überbrückungskrediten für KMU vorgesehen. Dieser Verpflichtungskredit war im Nationalrat unbestritten, ebenso die Freigabe einer Milliarde Franken für Bürgschaften, die schon dieses Jahr fällig werden könnten.
Arbeitslosenversicherung: Gutgeheissen hat der Nationalrat auch die 6 Milliarden Franken, die der Bundesrat für die Arbeitslosenversicherung beantragt hat. Mit dem Geld und einer zusätzlichen Verschuldung werden die Kosten der Kurzarbeitsentschädigungen gedeckt.
Selbstständige: Für Erwerbsersatz für Selbstständige genehmigte der Nationalrat insgesamt 5.3 Milliarden Franken.
Sanitätsmaterial: Für die Beschaffung von Medikamenten, Masken und anderem Sanitätsmaterial wurden knapp 2.6 Milliarden Franken gutgeheissen.
Luftfahrt: Airlines sollen mit 1.275 Milliarden Franken unterstützt werden, flugnahe Betriebe mit 600 Millionen Franken, so der Nationalrat. Er verband die Staatshilfe aber mit zusätzlichen Umwelt- und Sozialauflagen. Weitergehende Forderungen aus dem links-grünen Lager scheiterten. Über den Kredit stimmt der Ständerat am Dienstag ab.
Kitas: Auf Antrag seiner Finanzkommission bewilligte der Nationalrat 100 Millionen Franken. Nach Ansicht des Bundesrats ist dies Sache der Kantone.
Ständerat
Flugnahe Betriebe: Der Ständerat befürwortet die Anpassung des Luftfahrtgesetzes deutlich – ohne strenge Klimaauflagen. Mit der Anpassung kann der Bund neben den Airlines Swiss und Edelweiss auch flugnahe Betriebe auf den Landesflughäfen unterstützen. Der Nationalrat behandelt die Vorlage am Dienstag.
Geld für Medien: Geht es nach der kleinen Kammer, sollen in der Coronakrise die Medien unterstützt werden. Zwei Motionen im Ständerat fordern mit zwei Motionen unentgeltliche Agenturmeldungen, kostenlose oder vergünstigte Zeitungszustellung und Nothilfe von 30 Millionen Franken für regionale Radio- und TV-Stationen.
Kitas: Kitas sollen nach dem Ständerat mit Geld aus der Bundeskasse unterstützt werden. Der Ständerat fordert mit seiner Motion, dass sich der Bund mit 33 Prozent an den Unterstützungsmassnahmen der Kantone für die familienergänzende Kinderbetreuung beteiligt. Seine Finanzkommission beantragt Kredite in Höhe von 65 Millionen Franken. Das Geschäft ist für Dienstag traktandiert.
Mieter: Kleineren Betrieben, die wegen der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schliessen mussten, soll geholfen werden. Der Ständerat nahm die Motion ihrer Wirtschaftskommission an, welche Betroffenen die Mietkosten für die Dauer von zwei Monaten gänzlich erlässt. Der Nationalrat muss noch darüber befinden.
Lehrstellen: Der Ständerat will, dass die Betriebe in der Schweiz trotz Coronakrise genügend Lehrstellen schaffen und Lernende einstellen können. Er hat eine Motion seiner Wirtschaftskommission oppositionslos gutgeheissen, die Unterstützung für die Betriebe verlangt.