100-Millionen-Verpflichtungskredit für «Sion 2026»
Kanton Wallis: Finanzielle Unterstützung für die Organisation der Olympischen Winterspiele «Sion 2026»
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JA
61'019 Stimmen
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NEIN
71'579 Stimmen
Die Walliser Stimmbevölkerung will nicht, dass sich der Kanton mit 100 Millionen Franken an Olympischen Winterspielen Sion 2026 beteiligt. Die Mehrheit der Bevölkerung hat sich gegen die grosse Mehrheit von Politik, Wirtschaft und Tourismus gestellt.
Mit dem Walliser Entscheid ist die Idee von Olympischen Winterspielen in der Schweiz im Jahr 2026 vom Tisch. «Wir werden die Kandidatur zurückziehen und das Projekt abschliessen», sagt Promotor Hans Stöckli. Die entsprechenden Entscheide müssten formell noch gefällt werden. «Aber die Sache ist klar.»
Das ist ein Denkzettel für das IOC.
«Ich freue mich sehr», sagt Laura Schmid vom Komitee «Nein zu Sion 2026». Das deutliche Resultat sei ein Denkzettel für das IOC: «Spiele, die immer grösser werden und immer mehr Schulden hinterlassen, haben keine Zukunft.»
Stimmvolk gegen politische Elite
Das Nein des Stimmvolks steht einer breiten Befürworterschaft gegenüber. Staatsrat, Parlament, Wirtschaftsverbände und Tourismus waren für Sion 2026. Aber auch Sportler wie Pirmin Zurbriggen hatten zusammen mit Jürg Stahl (SVP) und Hans Stöckli (SP) von Swiss Olympic versucht, die Leute von «nachhaltigen und zukunftsweisenden Spielen im Herzen der Schweizer Alpen» zu überzeugen.
Staatsrat Christophe Darbellay (CVP) erklärt sich das Nein mit einem Misstrauen gegenüber olympischen Projekten. «Europaweit werden solche Vorlagen seit 20 Jahren fast immer abgelehnt.»
Bekämpft wurde das Projekt vor allem von den Grünen, der SP, der SVP und Umweltorganisationen. Sie warnten vor den finanziellen Risiken und befürchteten, dass die Kosten zu tief veranschlagt waren.