Eine Touristenattraktion seien die selbstfahrenden Busse in Sitten geworden, heisst es in der Medienmitteilung von Postauto Schweiz. Und auch sonst stimmen die Erfahrungen aus der Testphase das Transportunternehmen optimistisch.
Zwar habe mehrmals ein Sicherheitsfahrer eingreifen müssen. In 80 Prozent dieser Fälle sei aber ein falsch parkiertes Auto der Grund gewesen. Und einmal touchierte ein Shuttle die offene Heckklappe eines parkierten Lieferwagens. Im September 2016 wurde der Testbetrieb deshalb für zwei Wochen unterbrochen. Es konnten aber Lehren aus dem Unfall gezogen werden, so die Betreiber.
Der Test mit selbstfahrenden Postautos in Zahlen
- Die zwei Smartshuttles bieten Platz für je elf Passagiere.
- 312 Tage befanden sie sich insgesamt im Einsatz.
- Sie haben in der Zeit 4500 Kilometer zurückgelegt.
- 21'500 Personen nutzten die Transportmöglichkeit.
- Sie fuhren im Durchschnitt 6 Kilometer pro Stunde.
- Für 1,5 Kilometer Strecke benötigten sie 15 Minuten.
Die Postauto Schweiz AG gehört zu den ersten Anbietern weltweit, die automatisierte Busse für den Personentransport auf öffentlichen Strassen einsetzen. Die Pilotphase mit den Shuttles dauert noch bis Ende Oktober.
Zusammen mit Sitten und dem Kanton Wallis wolle man jedoch prüfen, ob diese Frist verlängert werden kann. «Wir wollen dieses Angebot weiter ausbauen», sagt Projektleiter Jürg Michel. Ein erstes Ziel sei die Erweiterung des Streckennetzes.
Langfristig soll der Kleinbus aber auch auf der letzten Meile eingesetzt werden. «Wir möchten den öffentlichen Verkehr zu den Leuten nachhause bringen und sie zuhause abholen», so Michel. Dies werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Amerikaner seien auch nicht direkt zum Mond geflogen, gibt er zu bedenken.
«Bis wir soweit sind, werden wir noch ein paar Jahre testen müssen.» Das Problem sei aber nicht nur Technologie, die weiterentwickelt werden müsse. «Was heute auch noch nicht vorhanden ist, ist die Gesetzgebung», sagt der Projektleiter. Hier müsse vom Bund noch eine Grundlage geschaffen werden.
Und am Wichtigsten sei schliesslich die Akzeptanz beim Kunden: «Die Kunden müssen das wollen, sie müssen einen Mehrwert sehen.» Erst dann sei es möglich, einen solchen Busbetrieb ohne Chauffeure regulär einzuführen.