Ein paar Tausendstel Millimeter gross können sie eine grosse Gefahr bedeuten: Aerosole. Jetzt in der kälteren Jahreszeit warnt die Corona-Expertengruppe des Bundes besonders vor Aerosolen, die zur Ausbreitung von Sars-CoV-2 beitragen können. Wir verbreiten sie beim Atmen, Sprechen oder Singen. Tröpfchen, die sich an der frischen Luft schnell verflüchtigen – in geschlossenen Räumen aber zum Problem werden können.
Zusammenhang mit Superspreader-Events
Der Covid-19-Science-Taskforce des Bundes zufolge zeigte sich, dass Aerosole bei Superverbreitungsereignissen in Innenräumen mit schlechter Belüftung und insbesondere mit Aktivitäten wie Reden, Singen, Schreien und körperlicher Betätigung eine wichtige Rolle spielten.
Vor allem in geschlossenen Räumen mit wenig Lüftung können die Schwebeteilchen stundenlang in der Luft hängen.
Internationale Studien kamen im Sommer zum Schluss, solche Aerosole können aktive Coronaviren in sich tragen. Laut Aerosol-Experte Michael Riediker darf die Gefahr der Corona-Übertragung durch Aerosole nicht unterschätzt werden: «Vor allem in geschlossenen Räumen mit wenig Lüftung können die Schwebeteilchen stundenlang in der Luft hängen.»
Was hilft: Maske und regelmässiges Lüften
Die Forscher der Corona-Taskforce des Bundes empfehlen in ihrem neusten «Policy Brief» auch in Innenräumen Masken zu tragen, selbst wenn der Mindestabstand eingehalten werden kann.
Roman Stocker, ein Mitglied der Corona-Taskforce des Bundes, sagt: «Man hat anerkannt, dass es bei bestimmten Ereignissen, hauptsächlich bei Superspreader-Events, wahrscheinlich von den Aerosolen abhängt. Man hat gesehen, dass Aerosole in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel in Innenräumen mit schlechter Lüftung, eine wichtige Komponente sein können bei der Übertragung.»
Aerosole werden uns in diesem Winter noch viel beschäftigen. Panik ist jedoch nicht angebracht. Vor allem Maske tragen und regelmässiges Lüften sollten helfen, dem Virus keine Chance zu geben.