- Der Stadtrat von Genf hat Burkinis in den städtischen Schwimmbädern zugelassen.
- Er beschloss auf Betreiben der linken Parteien, das Reglement für öffentliche Sportanlagen zu ändern.
- 38 Stadtratsmitglieder sprachen sich für die Änderung aus, 33 waren dagegen.
Die Genfer Stadtpräsidentin und Vorsteherin des Sportdepartements, Marie Barbey-Chappuis (Mitte), versuchte ohne Erfolg, den Stadtrat von einem Nein zu überzeugen: «In den meisten Fällen ist das Tragen des Burkinis nicht die Wahl der Frauen, sondern das Ergebnis einer patriarchalischen Gesellschaft, die die Linke bekämpft», argumentierte sie.
Die aktuelle Regelung funktioniere seit fünf Jahren zufriedenstellend und entspreche den Erfordernissen der Hygiene und Sicherheit, fuhr sie fort. Für die Befürworterinnen und Befürworter marginalisiert das Burkini-Verbot eine bereits schwache Bevölkerungsgruppe. In ihren Augen ist der Burkini nur ein einfacher Badeanzug.
SVP will Referendum ergreifen
Andere Schwimmbäder in der Westschweiz haben bereits solche Regeln. Es gehe darum, Empathie und Inklusivität zu zeigen, sagte eine sozialdemokratische Politikerin. Die SVP kündigte bereits an, ein Referendum gegen diese Änderung zu ergreifen.
Die Linke spiele mit den Wünschen von Minderheiten und betreibe Wahlkampf, ohne sich um die hygienischen Probleme zu kümmern, die der Burkini verursachen könnte, sagte ein SVP-Stadtrat.