Legionellen sind Bakterien, die in wässriger Umgebung leben und Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad lieben. Sie entstehen und leben zum Beispiel in Wasserleitungsrohren. Für den Menschen werden sie dann gefährlich, wenn sich die Erreger zusammen mit feinen Wassertröpfchen in der Luft verbreiten, über Aerosole eingeatmet werden und eine Lungenentzündung hervorrufen.
Womöglich gefährliche Aerosole
«Überall, wo man sich Aerosolen aussetzt, kann man sich mit den Bakterien anstecken», sagt Christian Schätti. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, das unter anderem für Dusch- und Trinkwasser zuständig ist.
Überall, wo man sich Aerosolen aussetzt, kann man sich anstecken.
Mögliche Ansteckungsorte sind also etwa das Duschen zu Hause, aber auch in Hotels oder Hallenbädern.
Ansteckungsort: Unbekannt
«Bei 70 Prozent der Krankheitsfälle in der Schweiz weiss man nicht, wo sich die Betroffenen angesteckt haben», sagt Schätti. Der Bund hat daher vor zwei Jahren ein Forschungsprojekt lanciert. Man wolle mehr herausfinden, um die steigenden Infektionszahlen herunterzubringen.
Dabei will der Bund etwa erforschen, unter welchen Bedingungen Legionellen in Gebäuden am besten gedeihen – und wo sich die Patientinnen und Patienten am häufigsten anstecken.
Der Boiler sollte das Wasser auf 60 Grad aufheizen.
Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) trifft es am ehesten ältere Männer. Ein höheres Risiko haben auch Raucherinnen und Raucher und Menschen mit angeschlagenem Immunsystem.
Boiler sollte 60 Grad haben
Man kann aber auch selber aktiv werden, um die Gefahr durch Legionellen zu bannen. Zum Beispiel den Boiler genügend warm einstellen: «Er sollte auf 60 Grad eingestellt sein», betont Schätti.
Wichtig sei, dass die Temperatur des Heisswassers, wenn es im Badezimmer aus dem Hahn läuft, noch mindestens 50 Grad betrage. Diesem Heisswasser wird zum Gebrauch dann Kaltwasser beigemischt.
Die Forschungsergebnisse des Bundes zu den Legionellen und der Legionärskrankheit erscheinen voraussichtlich in zwei Jahren.