Für viele Kinder sind sie die heimlichen Stars der Basler Fasnacht: Die rund 140 dekorierten Wagen, zumeist Traktor-Anhänger, von denen nicht nur Räppli (alias Konfetti) regnen, sondern auch Orangen, Dääfeli (Bonbons) und anderes verteilt wird. Beim Auftakt am Morgestraich um vier Uhr früh sind Wagencliquen noch nicht dabei, sondern erst beim Cortège (Umzug) am Montagnachmittag. Dieser ist mit diesmal 430 Formationen und über 11'000 Aktiven das umfangreichste Element der Basler Fasnacht.
Ausgerechnet ein Wagen-Traktor hielt jedoch wegen einer Panne am Steinenberg den Fasnachts-Verkehr zeitweise auf. Das Publikum liess sich die Laune nicht nehmen, auch weil das Wetter mild und deutlich besser als erwartet war.
Mit den Wagencliquen greifen beim Cortège auch Guggenmusiken ins Geschehen ein und es machen auch ein paar Chaisen (Kutschen) mit die Runde. Die Route passiert Barfüsser-, Markt-, Clara- und Wettsteinplatz und führt dabei auch über zwei Rheinbrücken.
Eine Farbe leuchtet dieses Jahr speziell aus den Umzugs-Reihen hervor: die Farbe Rosa, respektive Pink. Sie steht für den Hollywood-Blockbuster Barbie, den eine ganze Reihe Cliquen zum Sujet erkoren hat, darunter die Wagen der Stadt-Dyfeli und der Trotzkepf-Waggis.
Eine andere Farbe ist nicht zum ersten Mal stark vertreten: Grün. Der Klimawandel ist eines der beiden beliebtesten Sujets der Cliquen. Dazu gibt es viel Spott über das Basler Baudepartement zu lesen, das unter anderem mittels Bäumchen in Töpfen Schatten spenden wollte.
Ein eher spezielles Grün nimmt zum Beispiel die Schnäderänte-Clique aufs Korn: Cannabis. In beiden Basel haben wissenschaftliche Studien begonnen mit offizieller Abgabe von THC-haltigem Hanf an registrierte Kifferinnen und Kiffer. «Gugge» ist in Basel übrigens eine Bezeichnung für Joint.
Ebenfalls ein Renner ist die künstliche Intelligenz, über die sich trefflich lästern lässt. Ein abstraktes Thema, das neben den Kostümen und Laternenmotiven auch auf Verszetteln der Cliquen lustvoll ausgespielt wird.
Nach dem Cortège vom Nachmittag erobert die Fasnacht Beizen und Bühnen mit den Schnitzelbängg, die am Abend auf Innerstadt-Tournee gehen. Gleichzeitig verstreuen sich die Cliquen zu kleinen Schyssdrägg-Zygli, die vorzugsweise durch kleine Gassen pfeifen und trommeln. Am Dienstag ist Guggemusik Trumpf, und am Mittwoch nochmals ein Cortège.