Wegen der Omikron-Welle hat das Basler Fasnachtscomité kurz vor Weihnachten den Umzug an der diesjährigen Fasnacht abgesagt. Das Wehklagen darüber ist unter den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern gross. Denn ohne den Cortège, wie der Umzug in Basel heisst, fehlt der Hauptteil der Fasnacht. Es wird befürchtet, dass die Absage des Umzugs viele Junge demotivieren wird, und sie aufhören, Piccolo zu spielen oder zu trommeln.
Um dem Katzenjammer entgegenzuwirken, hat ein Fasnächtler eine Petition lanciert, welche die Verschiebung der ganzen Fasnacht in den Juni verlangt. Er nennt seine Petition einen «Basler Sommernachtstraum». Im Juni, so seine Begründung, sei die pandemische Lage besser als im Winter.
Ablehnende Haltung des Fasnachts-Comité
Vorderhand lehnt das Basler Fasnachts-Comité eine Verschiebung in den Sommer aber ab. Pia Inderbitzin, die Obfrau des Comités sagt: «Die Fasnacht markiert das Ende des Winters. Mit den Larven, den Trommeln und Piccolos soll der Winter ja vertrieben werden». Da passe eine Fasnacht im Sommer nicht so recht.
Die Fasnacht markiert das Winterende. Da passt eine Fasnacht im Sommer nicht so recht.
Allerdings ist die ablehnende Haltung des Fasnachts-Comité nicht in Stein gemeisselt. «Falls wegen Corona nicht nur der Umzug ins Wasser fällt, sondern auch das Gässlen und alle andern fasnächtlichen Aktivitäten, könnte es sein, dass das Fasnachts-Comité die Sommeridee prüft.»
Offenes Ohr im Regierungspräsidium
Würde sich das Fasnachts-Comité zu einer Verschiebung durchringen, stiesse es damit in der Basler Regierung auf offene Ohren. In einem Interview mit der Basler Zeitung sagte Regierungspräsident Beat Jans am Montag: «Ich finde, man sollte diese Idee prüfen. Statt die Fasnacht ganz abzusagen, fände ich das die bessere Variante, vor allem für die Jungen.»
Mitte Januar will die Basler Regierung entscheiden, ob wegen Omikron weitere Verbote im Hinblick auf die Fasnacht vom 7. März nötig werden.
Noch wenig Unterschriften
Die Petition des Fasnächtlers haben bis am Montag erst etwa 80 Personen unterzeichnet. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass viele die Hoffnung nicht aufgegeben haben, dass am 7. März und den beiden darauffolgenden Tagen eine irgendwie geartete Fasnacht am traditionellen Datum stattfinden wird. Sollte das aber nicht der Fall sein, dürfte die Idee des Petitionärs sehr schnell zahlreiche Anhänger finden.