- Mit einer neuen Doppelspurstrecke am Zugersee erhöht die SBB die Kapazität auf der Nord-Süd-Achse.
- Wegen der Bauarbeiten am östlichen Seeufer ist die Strecke Zug Oberwil -Walchwil-Arth-Goldau ab sofort für anderthalb Jahre gesperrt.
- Die Fahrzeiten zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin verlängern sich dadurch um bis zu 15 Minuten.
- Darüber hinaus hat die Streckensperrung am östlichen Zugerseeufer Auswirkungen auf die Fahrpläne auf der gesamten Gotthardachse.
Wegen der 90 Millionen Franken teuren Bauarbeiten machen die Züge zwischen Zürich und dem Tessin einen Umweg über Rotkreuz am westlichen Zugerseeufer. Aus Rücksicht auf die Anschlüsse werden die Fahrzeiten der Züge von Basel und Luzern Richtung Gotthard den längeren Reisezeiten der Zürcher Züge angepasst.
Die S-Bahnen im Raum Zug-Schwyz verkehren teilweise zu anderen Zeiten, im Gegenzug wird das Busangebot ausgebaut. Weil die Schnellzüge aus der Deutschschweiz später im Tessin ankommen respektive dort früher Richtung Norden abfahren, gibt es auch Änderungen im Fahrplan der Tessiner S-Bahn.
Sanierung von Tunnels, Trassen und Brücken
In den nächsten anderthalb Jahren werden auf der gesperrten Strecke zudem noch rund 80 weitere Objekte saniert, so sieben Tunnels, aber auch Unterführungen, Durchlässe und Brücken. Das Bahntrassee wird komplett erneuert.
Realisiert werden auch Massnahmen gegen Hochwasser, Rutsche oder Felsstürze. Der Bahnhof Arth-Goldau erhält neue Perron- und Gleisanlagen. Neu werden Doppelstockzüge zwischen Zug und Arth-Goldau verkehren können. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf 200 Millionen Franken.
Mehr und pünktlichere Züge dank neuer Doppelspur
Die neue 1.7 Kilometer lange und 90 Millionen Franken teure Doppelspur in Walchwil ist das Herzstück der Modernisierung der Gotthardachse. Mit den Arbeiten soll die rund 120 Jahre alte und 15 Kilometer lange Einspurstrecke für den Bahnverkehr der nächsten Jahrzehnte gerüstet werden.
Mit der Doppelspur werde es mehr Fahrplanstabilität und Pünktlichkeit auf der Nord-Süd-Achse geben, sagt SBB-Infrastruktur-Leiter Jacques Boschung. Gleichzeitig könne die Kapazität erhöht werden. «Im Regionalverkehr werden wir dann einen 30-Minuten-Takt zwischen Zug und Walchwil haben.» Im Fernverkehr werde es mehr Verbindungen von der Deutschschweiz ins Tessin geben. Die Strecke wird dem Personenverkehr vorbehalten werden.
Fahrzeit nach Lugano ab 2020 nochmals kürzer
Wieder in Betrieb genommen wird die Bahnstrecke zwischen Zug und Arth-Goldau im Dezember 2020 mit dem Ceneri-Basistunnel. Dieser wird nicht nur die Flachbahn zwischen Altdorf und Lugano vollenden, sondern auch die Fahrzeiten zwischen Bellinzona und Lugano um rund zehn Minuten verkürzen.