- Die Walliser Staatsanwaltschaft hat den ehemaligen Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet der sexuellen Belästigung schuldig gesprochen.
- Er wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen bei einer Bewährungsfrist von vier Jahren verurteilt.
- Die Walliser Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Berichte des Lokalradios Rhône FM und der Tageszeitung «Le Nouvelliste».
Gegen Buttet hatte die Walliser Lokalpolitikerin Laude-Camille Chanton (FDP) im September 2020 Strafanzeige erstattet. Die damalige Generalratspräsidentin von Monthey beschuldigte den damaligen Präsidenten der Gemeinde Collombey-Muraz, sie auf der Terrasse einer Bar unter Alkoholeinfluss verbal und körperlich belästigt zu haben. «Mehrmals und trotz meiner Ermahnungen hat er mit seinen Händen meinen Rücken, meinen Hals und meine Schenkel berührt», schilderte Chanton damals den Vorfall.
Nach Bekanntwerden der Vorfälle im Sommer 2020 hatte Buttet darauf verzichtet, bei den Kommunalwahlen zu kandidieren. Chanton wurde nicht wieder in den Generalrat von Monthey gewählt.
In den lokalen Medien sagte Buttet nun, dass er den Strafbefehl nicht anfechten werde. «Ich bin keine öffentliche Person mehr, ich werde mich nicht mehr zu dieser Angelegenheit äussern», sagte der 44-Jährige gegenüber Rhône FM.
Nicht der erste Vorfall
Der CVP-Politiker war schon früher mehrmals einschlägig aufgefallen und im August 2018 im Wallis wegen Nötigung einer früheren Geliebten verurteilt worden. Er hatte dieser wochenlang täglich bis zu 50 Textnachrichten geschickt.
Ende November 2017 war bekannt geworden, dass die Polizei in Siders wegen Buttet ausrücken musste. Er soll bei seiner Ex-Geliebten so lange geklingelt haben, bis die Frau die Polizei rief.
Buttet trat nach Bekanntwerden des Vorfalls zuerst als Nationalrat und dann als Vizepräsident der CVP Schweiz zurück. Ausserdem verzichtete er auf das Vizepräsidium der Schweizerischen Offiziersgesellschaft.