Am Montag ist es im Alpstein im Kanton Appenzell Innerrhoden gleich zu zwei tödlichen Unfällen gekommen. Beide Personen stürzten auf dem Bergwanderweg vom beliebten Ausflugsrestaurant Äscher in Richtung Chobel ab. Das teilte die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden am Dienstagmorgen mit.
Die Abstürze ereigneten sich kurz nacheinander. Einen Zusammenhang gebe es laut Kantonspolizei nach ersten Erkenntnissen nicht. Zunächst stürzte eine 66-jährige Deutsche über eine Felswand 80 Meter in die Tiefe, rund eine Stunde später, während die Rettungskräfte die Frau bargen, stürzte im gleichen Abschnitt ein 58-jähriger Mann aus dem Kanton Bern ab. Auch er wurde tödlich verletzt.
Beliebtes Ausflugsziel – aber nicht ohne Risiken
Der steile Auf- und Abstieg zwischen dem Äscher und dem Seealpsee ist als Bergwanderweg gekennzeichnet, mit Tafeln wird auf die Gefahr hingewiesen. Der Weg werde aber oft unterschätzt, sagt Roland Koster, Mediensprecher der Kantonspolizei AI. Diese untersucht aktuell die genauen Unglücksursachen.
Schon am 26. Juni war auf dem gleichen Bergwanderweg eine 75-jährige Frau gestolpert und rund 80 Meter über eine Felswand abgestürzt.
Laut Polizeisprecher Roland Koster handelt es sich beim weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg vom Äscher in Richtung Chobel und Seealpsee um einen der meist begangenen im Alpstein. Teilweise sei die Sicht vom Weg nach unten auf die steilen Felswände wegen der hohen Gräser und Kerbel schlecht. Öfters komme es vor, dass Personen unvorbereitet und mit ungenügender Ausrüstung den Weg begehen.
Flip-Flops oder Lackschuhe seien für diese Bergwanderung völlig ungeeignet, sagte Koster der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Einmal sei er auf dem steilen Weg sogar einem Wanderer mit einem Rollkoffer begegnet. Der Äscher und der Seealpsee hätten sich in den letzten Jahren zu touristischen Hypes entwickelt.